Dies wurde unter anderem durch den Vortrag der algerischen Effizienz-Agentur APRUE verdeutlicht: die algerische Regierung hat ambitionierte Förderprogramme aufgesetzt, um besonders im Bereich moderner Gebäudetechnik und energiesparender technischer Anwendungen im Wohnungsbau, aber auch der Straßenbeleuchtung, kommunalen Infrastruktur und Industrie auf Energieeffizienz zu setzen. Die APRUE hat z.B. errechnet, dass in Algerien acht Millionen Quadratmeter Dachflächen für Solarthermie-Anlagen bestehen. Entsprechend übernimmt der algerische Staat, unterstützt von internationalen Geldgebern, bis zu 45% der Investitionskosten zum Einsatz von modernen Gebäudedämmungsmaterialien, energieeinsparenden Elektrogeräten, LED-Leuchtmitteln und Solarthermieanlagen in privaten Wohngebäuden und Gewerbeimmobilien.

Eine Unternehmerin einer in Algerien ansässigen Firma stellte mit unternehmerischer Leidenschaft die Potentiale vor, die Algerien in der solaren Off-Grid-Versorgung von Wasserpumpen, Straßenbeleuchtung, Gewerben und in der Wüste installierten Irrigationssystemen für Kornfelder bestehen. Diese Marktinformationen wurden durch Ausführungen einem in der MENA-Region erfahrenen Anwalt sowie einem Vertreter einer Bank, die mit Exportfinanzierung und Akkreditiv-Geschäften aller Größenordnungen nach und in Algerien ebenso Erfahrungen hat, wie die Euler Hermes Aktiengesellschaft, die Kreditgarantien des Bundes anbietet.

Vertreter der Deutsch-Algerischen Energiepartnerschaft stellten zudem die in unmittelbarer Aussicht stehenden Ausschreibungs-Modalitäten für PV-Großprojekte vor. Der algerische Staat hat das Ziel, den Aufbau einer heimischen Solarindustrie auch über Großausschreibungen für PV-Anlagen zu unterstützen. Die Veröffentlichung der Ausschreibungen von insgesamt 4 GW kann sich noch bis zum Ende des Jahres hinziehen. Dies hat nicht zuletzt mit der Neuformierung der algerischen Regierung zu tun: seit Mai 2017 liegt die Zuständigkeit für die Entwicklung erneuerbarer Energien im algerischen Umwelt- und nicht mehr im Energieministerium.

Für am algerischen Markt interessierte deutsche Unternehmen lohnt es sich daher besonders, vom 15.-19. Oktober 2017 von der AHK-Geschäftsreise nach Algier zu profitieren, um sich über die laufenden Projekte und Förderprogramme direkt bei den algerischen Partnern zu informieren. Der exklusive Rahmen der von der AHK Algerien durchgeführten Auftaktveranstaltung am 16. Oktober 2017 ermöglicht es deutschen Unternehmen, in direkten Kontakt mit den einschlägigen algerischen Vertretern wie der CREG, Sonartach, Sonelgaz und der Privatwirtschaft zu kommen.