Teilnehmer der German Hydro Training Week in Tansania

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Bei der Ausbildung von Ingenieuren im Bereich Wasserkraft wird das Arusha Technical College künftig mit einem deutschen Beratungsunternehmen für erneuerbare Energien zusammenarbeiten. Den Kontakt knüpften die Kooperationspartner während der German Hydro Development Week (GHDW) in Tansania, welche vom 25. bis 27. Oktober 2017 in Arusha stattfand. Ausgerichtet wurde sie vom Projektentwicklungsprogramm (PEP) der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). PEP unterstützt deutsche Firmen aus dem Bereich klimafreundlicher Energielösungen, die sich in Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren möchten.

Sieben deutsche Unternehmen nutzten die erste German Training Week für die Wasserkraftbranche in Tansania, um ihre Technologien und ihren Service zu präsentieren. Da die Ausbauchancen für Wasserkraft in Europa beschränkt sind, sind viele Firmen auf der Suche nach neuen Märkten. Während der GHDW erhielten sie von tansanischen Firmen und Projektentwicklern Informationen aus erster Hand über die Anforderungen und Erwartungen des ostafrikanischen Marktes.

Wasserkraft hat in Tansania Tradition und die Regierung unterstützt den Ausbau lokaler Wasserkraftprojekte, um die Versorgungslücken zu schließen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit seinen etwa 50 Millionen Einwohnern voran zu bringen. Derzeit hat nur etwa ein Viertel der Menschen in Tansania Anschluss ans Stromnetz. Es gibt zwar zahlreiche lokale Projektentwickler mit Ideen für Wasserkraftanlagen, ersten Machbarkeitsstudien und Zugang zu Wasser- und Landrechten. Zur Verwirklichung ihrer Pläne fehlen ihnen aber häufig das technische Know-how und der Zugang zu internationaler Finanzierung. Partner aus Deutschland sind daher willkommen, um die Projektideen in die Tat umsetzen zu können.

Die German Hydro Development Week schuf eine klassische Win-Win-Situation: Die deutschen Firmen teilten mit den tansanischen Projektentwicklern ihr Wissen über Technik, Finanzierung, Machbarkeitsstudien und Projektentwicklung. Dafür erhielten sie Zugang zu potenziellen Projekten und Projektpartnern auf dem neuen Markt. Deutsche und tansanische Unternehmen verabredeten sich bereits während der Veranstaltung zu Nachfolgetreffen. Die Chancen für tansanische Wasserkraft „made in Germany“ stehen gut.