Nationalflagge Slowenien

Die Kommission der Europäischen Union hat kürzlich die Reform des Fördersystems für erneuerbare Energien (EE) in Slowenien genehmigt. Kernpunkte sind die Einführung von Marktprämien für Anlagen über 500 kW sowie die Vergabe der Förderung über Ausschreibungen.

Laut dem neuen Energiegesetz, das im Mai 2015 zur Prüfung an die Kommission übermittelt worden war, werden Fördermittel für Erneuerbare-Energie-Anlagen nur noch über Ausschreibungen vergeben. Jedes Jahr sollen bis spätestens 1. Oktober Ausschreibungen für die verschiedenen EE-Technologien veröffentlicht werden. Die Vergabe, die von der slowenischen Energieagentur durchgeführt wird, erfolgt in vier verschiedenen Kategorien: Bioenergie, Kraft-Wärme-Kopplung, Wasserkraft und sonstige Technologien. Generell sind Anlagen bis 10 MW zugelassen. Bei hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gilt eine höhere Grenze von 20 MW, bei der Windenergie sogar von 50 MW. Für die erste Auktion, die noch Ende 2016 durchgeführt werden soll, steht ein Fördervolumen von 10 Mio. Euro zur Verfügung.

Während sich Betreiber von Anlagen mit einer Kapazität von weniger als 500 kW bei einem Zuschlag weiterhin auch für einen garantierten Einspeisetarif entscheiden können, werden Erzeugungsanlagen ab 500 kW zukünftig mit einer Marktprämie gefördert. Letztere erhalten Betreiber zusätzlich zu dem Erlös, den sie durch den Verkauf des produzierten Grünstroms am Strommarkt erzielen konnten. Die Höhe der Einspeisevergütung sowie der Prämie wird über die Auktionen ermittelt. Betreiber von kleinen EE-Anlagen unter 11 kVA, die nicht an den Ausschreibungen teilnehmen wollen, haben seit Ende 2015 die Möglichkeit zum Net-Metering (vgl. Marktnachricht vom 16.12.2015).

Hintergrund der Reform sind die Vorgaben der EU-Kommission, die Förderung von EE-Anlagen bis 2017 auf marktbasierte Mechanismen umzustellen. Die neuen Maßnahmen sollen zudem dazu beitragen, dass Slowenien sein Ziel von einem Anteil von 25% erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2020 erreichen kann. Ende 2014 lag dieser Anteil bei 21,9%.