Nationalflagge Jordanien

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Europäische Union (EU) unterstützen gemeinsam den Aufbau von Erneuerbare-Energien-Projekten zur Wasserversorgung und Abfallwirtschaft in Jordanien. Ziel ist die Stärkung des kommunalen Dienstleistungssektors zur Bewältigung der Herausforderungen im Land, die v. a. mit dem rapiden Bevölkerungswachstum einhergehen.

Bei den Mitteln handelt es sich um einen Zuschuss über 30 Mio. EUR der EU für die Wasserbehörde von Jordanien. Sie dienen dem Aufbau eines Photovoltaik (PV)-Systems zum Betreiben von Pumpanlagen. Dabei übernimmt die EBRD die Mittelverwaltung und Betreuung der Projektumsetzung. Die steigende Bevölkerungszahl, bedingt durch den Flüchtlingsstrom aus Syrien, und die klimatischen Bedingungen im Land führen zu Engpässen sowie einem steigendem Strombedarf bei der Wasserversorgung. Hierbei soll die geplante PV-Anlage Abhilfe schaffen und als Vorzeigeprojekt für den Aufbau weiterer Solarsysteme in diesem Sektor dienen. Zudem ist die verstärkte Beteiligung des Privatsektors vorgesehen, u. a. durch die Einführung von Verträgen zur Planung, Beschaffung und Ausführung sowie zum Betrieb und zur Wartung von Erneuerbare-Energien-Anlagen.

Zusätzlich vergibt die EBRD einen Kredit über 7,5 Mio. EUR an die Gemeinde des Großraums Amman (Greater Amman Municipality, GAM) für den Aufbau einer Müllverbrennungsanlage. Sie soll jährlich bis zu 9 Mio. m3 Biogas und 25 GWh Strom erzeugen. Dies reicht für die Versorgung von 8.000 jordanischen Haushalten. Der Kredit ist Teil des EBRD-Programms zur Verbesserung der Abfallinfrastruktur der GAM mit einem geplanten Finanzierungsrahmen von insgesamt 102 Mio. EUR. Mit dem rapiden Bevölkerungswachstum steigt zunehmend die Belastung der Abfallwirtschaft, v. a. in der Hauptstadt Amman. Die Mittel zum Aufbau der Müllverbrennungsanlage werden durch einen Zuschuss der EU in Höhe von 5 Mio. EUR ergänzt. Zudem ist vorgesehen, dass die EBRD weitere 2,5 Mio. EUR von anderen internationalen Gebern nebst technischer Unterstützung mobilisiert.

Die beiden Projekte sind Teil eines EU-Programms über 90 Mio. EUR zum Ausbau erneuerbarer Energien (EE) und zur Erhöhung der Energieeffizienz in Jordanien. Hierfür hat das Land bereits im Rahmen von verschiedenen weiteren Programmen der EBRD und anderen internationalen Gebern Finanzierungsmittel erhalten (vgl. Marktnachrichten vom 26.10.2016 und 11.11.2015). Dabei verfolgt Jordanien eine 10%-ige Deckung des Energiebedarfs durch Erneuerbare mit einer installierten EE-Leistung von 1.800 MW bis 2020.