Nationalflagge Chile

Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) gewährte Chile vor kurzem ein Darlehen über 100 Mio. USD zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen sowie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE) im Land. Der Vertrag wurde Anfang März unterschrieben und umfasst zwei Teilbeträge von jeweils 50 Mio. USD.

Das Darlehen soll konkret zur Wettbewerbsförderung auf dem Energiemarkt, zur Steigerung von Energieeffizienzmaßnahmen und zur Diversifizierung von Energiequellen eingesetzt werden. Das letztgenannte Ziel soll durch den verstärkten Zubau von EE erreicht werden, denn bis 2025 will Chile ein Fünftel seines Energiebedarfs durch erneuerbare Quellen abdecken. Zudem arbeitet das Land intensiv an dem energieeffizienten Ausbau seines Stromnetzes. Hier wurde u. a. der Electricity Transmission Act verabschiedet, welchem zufolge der Transport der sauberen Energie in alle Landesteile verbessert werden soll.

Da sich Analysen des chilenischen Wirtschaftsministeriums zufolge der Stromverbrauch in Chile trotz geplanter Energieeffizienzmaßnahmen bis 2050 im Vergleich zu 2015 mindestens verdoppeln wird, unterzeichnete die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet Ende 2015 die langfristige Energiepolitik (Energía 2015) des Andenstaates. Die Energía 2050 sieht einen Anteil von mindestens 70 % EE, inklusive großer Wasserkraft, an der Stromerzeugung bis 2050 vor (vgl. Marktnachricht vom 06.01.2016). Da zur Umsetzung der Energiestrategie aber keine weiteren staatlichen Finanzmittel freigegeben wurden, ist Chile auf internationale Finanzierung und Fördermaßnahmen angewiesen.