Die brasilianische Regulierungsbehörde ANEEL hat die Veröffentlichung einer Ausschreibung über neue Lizenzen zum Bau und Betrieb von insgesamt knapp 7.400 km Hochspannungsleitungen für den 24. April 2017 angekündigt. Dies entspräche einem Investitionsvolumen von 13,1 Mrd. Brasilianischen Real (etwa 4,2 Mrd. USD). Die geplanten Leitungen sollen durch 20 brasilianische Bundesstaaten verlaufen und innerhalb von fünf Jahren nach Ausschreibung in Betrieb genommen werden. Ziel der Stromübertragungslizenzen soll sein, neue Erzeugungskapazitäten ans Netz anzuschließen.

Eine ähnliche Ausschreibung fand bereits im Oktober 2016 statt. Es wurden 24 Lose mit Stromübertragungslizenzen ausgeschrieben, jedoch schlussendlich nur 14 der Lose vergeben. Experten begründeten dies in einem zögerlichen Interesse von internationalen Anbietern, bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage Brasilien in das Land zu investieren. In dieser ersten Lizensierungsrunde sollten ursprünglich 6.500 km Hochspannungsleitungen vergeben werden. Angaben zu der final vergebenen Länge der Leitungen gibt es nicht, jedoch beläuft sich die geschätzte Investitionssumme aus der ersten Runde auf 6,7 Mrd. Brasilianische Real (etwa 1,92 Mrd. USD). Obwohl damit das Ziel der Ausschreibung nicht erreicht werden konnte, wertete die Regierung das Ergebnis doch als Erfolg, denn unter den Gewinnern befanden sich viele neue internationale Investoren.