Sydney, Australien

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Der Premierminister Südaustraliens Jay Weatherill gab kürzlich bekannt, dass der australische Bundesstaat den Bau und die Inbetriebnahme einer Batteriespeicheranlage mit einer Kapazität von mindestens 100 MWh ausschreiben will. Laut dem Plan will Südaustralien noch vor dem nächsten Sommer die größte ans Stromnetz angeschlossene Batterie-Speicheranlage des Landes bauen. Darin soll die von einem ausgedehnten Netz von Wind- und Solaranlagen erzeugte Energie gelagert und in Zeiten des Spitzenverbrauchs ins Netz eingespeist werden. Auf die Ausschreibung können sich Unternehmen aus dem In- und Ausland bewerben. Zur Finanzierung wurde von der Regierung ein Fonds im Umfang von etwa einer halben Milliarde Euro eingerichtet. Der Fonds soll auch für andere Energieprojekte eingesetzt werden, dementsprechend kündigte die Regierung an, dass für die Batteriespeicheranlage mit Investitionen in Höhe von knapp 110 Mio. Euro gerechnet werde.

Im Sommer gerät das australische Stromnetz oft an seine Belastungsgrenze und es kommt vermehrt zu Stromausfällen, die mitunter Millionenschäden mit sich bringen. Die Regierung stand in der Vergangenheit oftmals in der Kritik, zu langsam auf solche Engpässe zu reagieren. Die Ankündigung aus Südaustralien kam einen Tag nachdem der benachbarte Bundesstaat Victoria Überlegungen zu einem ähnlichen, wenn auch deutlich kleineren, Projekt verkündete. In Victoria sollen demnach bis 2018 bis zu 100 MWh Batteriespeicher installiert werden. Vorerst wurden zur Umsetzung dieses Vorhabens aber nur rund 14 Mio. Euro bereitgestellt.

Experten werten die Initiativen der Bundesstaaten als positives Zeichen in Richtung eines Umdenkens in der australischen Energiepolitik, die zum jetzigen Zeitpunkt stark auf Kohle und Gas ausgerichtet ist. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der nationalen Stromerzeugung beläuft sich derzeit auf etwa 14 % und ernst gemeinte Pläne zu dessen Ausbau lagen bislang noch nicht vor.