Äthiopien will über die nächsten Jahre seine installierte Energieerzeugungskapazität signifikant ausbauen. Der Großteil soll dabei auf erneuerbare Energien (EE) entfallen. Dies teilte der äthiopische Minister für Wasser, Bewässerung und Energie, Dr. Seleshi Bekele, im Rahmen des African Energy Forums in Kopenhagen mit.

Äthiopiens Energieversorgung basiert in erster Linie auf Großwasserkraftwerken, die auch in Zukunft wichtig bleiben. Allerding sollen diese stärker durch Solar, Wind und Geothermie unterstützt werden, heißt es im Entwicklungsplan bis 2020 (vgl. Marktnachricht vom 15.03.2016). Nun wurden außerdem konkrete Zahlen durch Bekele bekannt gegeben: Bis 2020 soll die installierte Windenergie-Kapazität mehr als verdoppelt werden und 820 MW erreichen. Zusätzlich sollen PV-Projekte mit einer Kapazität von 300 MW und Geothermie in Höhe von 570 MW entstehen. Diese beiden Technologien werden in Äthiopien trotz des großen Potentials bisher kaum genutzt.

Für den Sommer dieses Jahres wurde bereits die Veröffentlichung einer Ausschreibung über mindestens 200 MW PV-Kapazität angekündigt. Diese wird aktuell von der International Finance Corporation (IFC), einem Mitglied der Weltbankgruppe, vorbereitet. Noch im Juni soll die Vergabe eines 100-MW-PV-Projektes erfolgen. Dieses Pilotprojekt soll Erkenntnisse für künftige Ausschreibungen liefern.