Nationalflagge Estland

Ende Oktober 2017 verabschiedete die estnische Regierung den „Estonian Energy Development Plan“ (ENMAK) für 2030. Hierbei wurde das Ziel für den Erneuerbare-Energien-Anteil am Endenergieverbrauch bis 2030 auf 50 % angehoben (vgl. Marktnachricht vom 22.03.2017). Zudem ist geplant, dass die Wärmeproduktion im Zieljahr zu 80 % über erneuerbare Energien (EE) erfolgen wird.

Parallel dazu soll das estnische Stromnetz bis 2030 mit den Netzfrequenzen der Europäischen Union synchronisiert werden. Folglich stellt die Regierung nicht nur den Ausbau von EE in den Fokus, sondern möchte auch die Möglichkeiten für Stromexporte ausbauen. Im Rahmen der Entwicklungsziele ergeben sich für deutsche Unternehmen daher verschiedene Marktpotentiale. Besonders gefragt sind deutsche Experten zu Wind- und Bioenergie. Denn laut der „Estonian Wind Power Association“ (EWPA) weisen diese Technologien in Estland das größte theoretische Potential auf. Des Weiteren wird die steigende Bedeutung der Gebäudeeffizienz im ENMAK 2030 herausgestellt. Auch in diesem Bereich können deutsche Unternehmen punkten. Insgesamt wird zwischen 2017 und 2020 für die Entwicklung des Energiesektors von Investitionen über etwa 363 Mio. Euro ausgegangen, wovon ein Großteil durch den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) geleistet wird.

Zum Thema „Niedrigenergiegebäude mit dem Schwerpunkt Baustoffe und Gebäudetechnik“ führt die AHK im zweiten Quartal 2018 eine Geschäftsreise in Litauen und Estland durch. Für interessierte deutsche Unternehmen besteht die Möglichkeit, an der Geschäftsreise teilzunehmen. Aktuell tragen die EE einen Anteil von knapp 30 % am Endenergieverbrauch. Der neue ENMAK löst den Vorgänger ENMAK 2020 ab, der aus dem Jahr 2009 stammt.