Sydney, Australien

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Der Bundesstaat Victoria gilt als Vorreiter beim Ausbau von erneuerbaren Energien (EE) in Australien. Mit einer Gesamtkapazität von 650 MW wurde nun die größte EE-Ausschreibung Australiens eröffnet, welche in Form einer umgekehrten Auktion stattfindet. Gebote können noch bis zum 14. Februar 2018 eingereicht werden.

Für den Großteil der ausgeschriebenen Kapazität, etwa 550 MW, erfolgt eine technologieneutrale Vergabe. Weitere 100 MW sind für großangelegte PV-Projekte reserviert. Durch den Contract for Differnce (CfD)-Modus erhalten Energieerzeuger über einen Zeitraum von 15 Jahren einen garantierten Abnahmetarif für den erzeugten Strom. Liegt der Marktpreis unterhalb des Abnahmetarifs, übernimmt der Staat die Differenz. Liegt er darüber, muss das Unternehmen den Überschuss an den Staat zurückzahlen. Darüber hinaus werden die Gebote für einen Grundpreis abgegeben, der zur Deckung der Kapitalkosten des Projektes beiträgt. Neben der Höhe des Grundpreises sollen bei der Projektauswahl auch Faktoren wie Innovation oder Sozialverträglichkeit eine Rolle spielen. Eingereicht werden können nur Projekte, deren Fertigstellung bis 2020 zu erwarten ist. Die Vergabe der aktuellen Ausschreibung soll bis Juli 2018 erfolgen (vgl. Marktnachricht vom 31.08.2017). Die Ausschreibungsunterlagen sowie weitere Informationen sind auf der Website der Regierung von Victoria zu finden.

Unabhängig von der australischen Bundesregierung hat Victoria per Gesetzgebung eigene EE-Ausbauziele erlassen. Die jetzt gestartete Ausschreibung soll dazu beitragen, den EE-Anteil bis 2020 auf 25 % zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, muss noch eine installierte Kapazität von etwa 1.500 MW hinzugefügt werden. Bis 2025 soll der EE-Anteil dann auf insgesamt 40 % erhöht werden, was einer zusätzlichen Kapazität von etwa 5.400 MW entspricht.