Vom 11. bis 13. Juni nahmen neun irische Organisationen an einer Informationsreise nach Deutschland mit dem Schwerpunkt energieeffiziente Beleuchtung teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von DEinternational Irland.

Während des intensiven dreitägigen Programms reiste eine irische Gruppe, bestehend aus Vertretern kommunaler und städtischer Behörden, Lichtdesignern und Beleuchtungsunternehmern, von Frankfurt nach Baden-Württemberg und besuchte 15 "Best-Practise"-Projekte deutscher Unternehmen aus dem Bereich energieeffizienter Beleuchtung.
Im Zuge dieser Informationsreise hatten auch acht deutsche Unternehmen die Möglichkeit, ihre Projekte, Technologien und Lösungen zu präsentieren.
Projekte im Bereich Nachrüstung von Straßenbeleuchtung wurden ebenso gezeigt wie Beleuchtungsprojekte in den Bereichen Gewerbe, Industrie und Architektur. Die Gruppe besuchte außerdem die Produktionsbetriebe einiger deutscher Unternehmen, um sich über deren Lichtsysteme und -steuerungen sowie die Möglichkeiten ferngesteuerter Überwachung zu informieren.
Insgesamt wurden 15 Projekte besucht, darunter auch:

  • Ein Lichtsystem in einem Parkhaus, welches jährlich 13.000 Euro durch Energieeinsparung erwirtschaftet.
  • Ein Straßenbeleuchtungsprojekt, bei dem historische Gaslampen durch hocheffiziente LEDs ausgetauscht wurden, ohne den historischen Charakter der Lampen zu verlieren.
  • Ein Straßenbeleuchtungsprojekt, welches mit jedem Lichtpunkt Energieeinsparungen von bis zu 90 Prozent und Kosteneinsparungen von 520 Euro im Jahr erzielt.
  • Ferner fand am ersten Tag eine dreistündige Auftaktveranstaltung in der IHK Wiesbaden statt. Irische und deutsche Fachreferenten hielten Vorträge zum Thema. Gemeinsam mit den Teilnehmern tauschten sie Erfahrungen mit energieeffizienter Beleuchtungstechnologie aus.

Da Irland seine Natriumdampf-Lampen innerhalb der nächsten Jahre abschaffen möchte, waren die Projekte zur energieeffizienten Straßenbeleuchtung für die irischen Behörden von besonders großem Interesse. Laut der irischen Behörden gibt es, zusätzlich zu öffentlichen Ausschreibungen, Chancen für Pilotprojekte im Bereich Beleuchtung.
Auch wussten einige irische Organisationen nicht, dass LEDs in Deutschland weit verbreitet sind, insbesondere bei Projekten öffentlicher Beleuchtung. Abgesehen von der eingesetzten Technologie, lernte die irische Gruppe Möglichkeiten zur Energieeinsparung kennen, die in Deutschland bereits üblich sind. Dazu gehört u.a. die Reduzierung der Lichtintensität speziell am frühen Abend und das Installieren von Bewegungsmeldern in weniger belebten Bereichen.
Ein wichtiger Faktor bei der Auftragsvergabe ist in Irland die Finanzierung, sei es für öffentliche oder private Projekte. Unternehmen werden daher eher berücksichtigt, wenn sie Finanzierungsmöglichkeiten, wie z.B. "pay-as-you-save"-Light-Contracting, in Zusammenhang mit ihren Systemen anbieten. Beleuchtungsprojekte können durch EU-Entwicklungsfonds und Prämien gefördert werden.

Werden Projekte auf der grünen Insel umgesetzt, müssen folgende Unterschiede zwischen dem irischen und dem deutschen Lichtmarkt berücksichtigt werden:

  • Bei Straßenbeleuchtung wird in Irland zumeist Solarenergie genutzt.
  • Lichtprojekte in Deutschland sind meist viel umfangreicher als in Irland.
  • Um vom Dimmen zu profitieren, müssten die Tarife in Irland neu verhandelt werden.
  • Viele Quecksilber-Hochdrucklampen (welche ab 2015 in der EU verboten werden) und Gaslampen sind in Deutschland noch in Betrieb, heutzutage aber in Irland nicht mehr sehr üblich.