Die arabische Halbinsel bietet aufgrund Ihrer geographischen Gegebenheiten hervorragende Ausgangsbedingungen für solare Anwendungen. In weiten Gebieten scheint die Sonne mehr als 300 Tage im Jahr und der Einstrahlungswinkel und die -intensität, eröffnen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig profitieren deutsche Unternehmen in diesem Sektor von den guten Technologiestandards deutscher Produkte und dem hervorragenden Ruf der Marke "Made in Germany". Alle Golfstaaten haben es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien an ihrem Energiemix in den kommenden Jahren zu erhöhen, auch um die fossilen Ressourcen gewinnbringend im Export zu verkaufen, statt subventioniert für den heimischen Energiebedarf zu nutzen.

Die Informationsveranstaltung "Solarthermie, Photovoltaik und CSP in den Golfstaaten", die am 01. Juli 2013 in München stattfand, wurde von MENA Projektpartner in Kooperation mit dem Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien, der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer und der IHK München und Oberbayern organisiert und fand im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des BMWi statt. Sie bot interessierten deutschen Unternehmen die Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über die Marktsituation zu verschaffen und ihre Fragen mit Experten aus der Region zu diskutieren. Viele der teilnehmenden Unternehmen verfügten bereits über erste Erfahrungen mit dem Markt in den GCC-Staaten. Im ersten Abschnitt der Veranstaltung informierten Referenten der deutschen Auslandshandelskammern und Delegiertenbüros der Region die Teilnehmer über die allgemeine Marktlage und die für solare Anwendungen im speziellen. Sie stellten einige in Planung befindliche Großprojekte und aktuelle politische Entwicklungen zum Sektor in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Kuwait und Oman vor.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung referierten Vertreter verschiedener Unternehmen und Projekte über ihre Erfahrungen und aktuellen Aktivitäten in der Region. Darunter beispielsweise das von der Bundesregierung geförderte Projekt QatDLR, das in der Planungsphase befindlichen Projekten die Möglichkeit einer durch das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum unterstützten Machbarkeitsstudie bietet. Ein Vertreter der Desertec Initiative stellte deren Aktivitäten und Anknüpfungsmöglichkeiten für Unternehmen vor und Firmenvertreter berichteten von ihren bereits realisierten Projekten. Weitere Themen waren die rechtlichen Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Aktivitäten und finanzielle Absicherungen für den Exportmarkt.

Neben dem Wissensaustausch bot die Veranstaltung den Teilnehmern eine gute Möglichkeit zum Networking mit anderen Unternehmen der Branche und Vertretern von Institutionen. Ein viel diskutiertes Thema unter den Teilnehmern war die Tatsache, dass die Kundenstrukturen in den Golfstaaten vollkommen anders sind als in europäischen Märken. In den Golfstaaten kostet fossile Energie die Endverbraucher derzeit relativ wenig, da sie staatlich subventioniert wird. Investitionen in solare Energiegewinnung werden deshalb selten von Privatleuten getätigt, sondern hauptsächlich von staatlicher Seite.