Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien in der Stromversorgung birgt vielfältige Chancen und Herausforderungen für die Energieversorgung der Zukunft. Den generierten Strom verfügbar zu haben, wo und wann man ihn benötigt, ist eines der Kernthemen der Energieeffizienz und dank Smart Grid und Energiespeicherungslösungen möglich. Deutschlands Vorreiterrolle in diesem Bereich und Praxisbeispiele für die Integration alternativer Energiequellen ins Stromnetz sind in Israel wohl bekannt.

Im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) organisierten die AHK Israel und energiewaechter eine Informationsreise für Multiplikatoren aus Israel nach Deutschland. Die Reise kam genau zur rechten Zeit, da Versorgungssicherheit durch Smart Grid für die Energieinsel Israel unerlässlich ist. Sie führte die sieben Multiplikatoren aus Regierung, führenden Verbänden, Forschungseinrichtungen und Energieberatungsunternehmen zu brandaktuellen Projekten.

Am ersten Tag besuchte die Delegation das Energieeffizienzhaus Plus in Berlin, wo innovative Gebäude- und Mobilitätstechnologien umgesetzt, getestet und ausgewertet wurden. Die Auftaktveranstaltung vermittelte  den Teilnehmern einen Überblick zur Situation und Perspektiven im Smart-Grid-Bereich in beiden Ländern. Der anschließende Rundgang im EUREF-Campus zeigte den Teilnehmern die nachhaltige Vision der "Intelligenten Stadt" der Zukunft und Energieeffizienz-Lösungen in alltäglicher Praxis. An den folgenden drei Tagen besuchte die Delegation Referenzprojekte und Forschungsinstitutionen. Die Speicheranlage der e.on edis AG Falkenhagen demonstrierte den Teilnehmern das "Power-to-Gas Verfahren" als Speicherlösung für Versorgungsschwankungen. Am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und der Otto-Von-Guericke-Universität in Magdeburg wurden die Modellregionen wie die Harz.EE-mobility und die Web2Energy, verschiedene Labore und das Virtual Development and Training Centre (VDTC) mit seiner Hightech-Ausstattung vorgestellt. "Hochspannende" Erlebnisse hatten die Israelis am Institut für Hochspannungstechnik und elektrische Anlagen an der Technischen Universität Braunschweig. Die regenerative Modellregion Harz bot mit Kombikraftwerk und Wind-, Photovoltaik- und Biogasanlagen eine beeindruckende Gesamtantwort. Schließlich besuchte man noch das Unternehmen Younicos und das Smart Grid Labor der Technischen Universität Berlin.

Die vom BMWi geförderte Informationsreise bot den Israelis eine Fülle an neuen Erkenntnissen und wurde von allen Teilnehmern im Abschlussgespräch hoch gelobt. Sie bestätigte die Chancen für deutsche Technologien und Fachwissen in Israel. Besonderen Eindruck hinterließ bei den Israelis die enge und produktive Zusammenarbeit zwischen Industrie und Akademie sowie die bedeutenden staatlichen Förderungen.