Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat die Renewables Academy (RENAC) AG mit Unterstützung der Deutsch-Aserbaidschanischen Auslandshandelskammer (AHK) am 9. November 2015 eine Informationsveranstaltung zum Thema „Energieeffizienz und  Erneuerbare Energien in Gebäuden in Aserbaidschan“ durchgeführt. Gefördert wurde die Veranstaltung, an der 12 deutsche Unternehmen und Multiplikatoren teilnahmen, durch die Exportinitiativen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Ganz im Sinne der „Exportvorbereitung“ entwickelte sich der Austausch zwischen den deutschen Unternehmen, den aserbaidschanischen Experten und den Vertretern der AHK Aserbaidschan als Brainstorming über die Frage, welche Beispielprojekte es bereits in Aserbaidschan im Bereich erneuerbare Energien und „grünes Bauen“ gibt und wie das Thema mithilfe deutschen Know-Hows weiter vertieft werden kann.  Da es in Aserbaidschan keine ausgereifte Gesetzesgrundlage für den Einsatz von energieeinsparenden Technologien im Gebäudebestand oder in Neubauten gibt, waren Fuad Bagirov, Gründer und Leiter des Azerbaijan Green Building Councils und Nazir Ramazanov, Berater des Präsidenten der aserischen Agentur für alternative und erneuerbare Energien AREA, auch nach Berlin gereist, um nach Ideenaustausch für konkrete Kooperationsprojekte mit deutschen Unternehmen zu suchen. Parallel dazu boten die Experten von Project Finance International, Euler Hermes und die Kanzlei Rödl & Partner den Teilnehmern grundlegende Informationen über die aktuellen Wirtschaftsentwicklungen Aserbaidschans sowie über  Finanzierungsaspekte bzw. die finanzielle Absicherung von Exportvorhaben.

Das Thema Energieeffizienz und Erneuerbare Energien befindet sich in Aserbaidschan noch im Stadium „einzelner Beispielobjekte“. In einer Umfrage bei 150 Bakuer Bewohnern von 18 bis 60 Jahren hat das AzGBC festellen können, dass der jüngste Teil der Bevölkerung zwar ein allgemeines Umweltbewusstsein jedoch fast kein Interesse am Thema Energiesparen besitzt. Dies verwundert mit Blick auf den sehr niedrigen Strompreis von ca. 0,05 Cent/kWh nicht.

In Anbetracht der Tatsache dass jedoch in Aserbaidschan 80% der Wohngebäude älter als 40 Jahre alt sind und fast eine halbe Millionen Gebäude im Großraum Baku ohne notwendige Genehmigungen gebaut wurden, kann davon ausgegangen werden, dass das Thema früher oder später an Relevanz gewinnen kann. Dank des seit Jahren bestehenden und regemäßigen deutsch-aserbaidschanischen Austausches zum Thema wird der Ruf nach deutschem Know-How dann fast automatisch sein.  In der Zwischenzeit ist die AREA offen für Projektvorschläge von deutschen Firmen, damit z.B. das bestehende Test-Zentrum der Agentur „Polygon Gobustan“ auf dem mehrere Beispielhäuser stehen, für öffentliche Aufklärungskampagnen genutzt werden kann.