Das Potenzial für Photovoltaik ist in Bolivien ausgesprochen hoch. Dies liegt vor allem an den hohen Einstrahlungswerte im südwestlichen Teil des Landes, die teilweise die Werte in Deutschland um ein Vielfaches übersteigen. Auch die Lage im hochgelegenen „Altiplano“ sorgt für eine einzigartige Umgebung für Photovoltaik. Doch auch in den flacheren Regionen Boliviens, beispielsweise im Regenwald, wird immer noch eine überdurchschnittlich hohe Einstrahlung gemessen.

Um die Möglichkeit erfolgreicher Projekte und die Markteintrittschancen für deutsche Unternehmen zu erörtern, fand am 01. Dezember 2015 im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema statt. Diese Veranstaltung widmete sich dem Thema „Erneuerbare Energien: Offgrid- Energieversorgung mit Fokus Photovoltaik in Bolivien“ und wurde durch die energiewaechter GmbH in Zusammenarbeit mit der AHK Bolivien umgesetzt.

Im Goldberger Saal des Ludwig-Erhard-Haus in Berlin fanden sich dazu Unternehmensvertreter und Fachexperten aus Deutschland und Bolivien ein, um über das Potenzial vor Ort zu diskutieren. Dabei waren vor allem die Referenten aus Bolivien gefragte Gesprächspartner während der Pausen und im Anschluss an die Konferenz.

Besonders hervorzuheben sind die Vorträge von Herr Dr. Miguel Zabala vom Internationalen Gas & Energy Forum in Bolivien, der auf die administrativen und institutionellen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien in Bolivien einging, und von Herrn Michael Mechlinksi, Berater für erneuerbare Energien im bolivianischen Vizeministerium für Elektrizität und erneuerbare Energien im Auftrag der GIZ. Herr Mechlinski stellte laufende und abgeschlossene Projekte im PV-Bereich vor und erläuterte das natürliche Potenzial in Bolivien. Weiterhin hielt der Geschäftsträger a.i. der bolivianischen Botschaft in Berlin, Gustavo Espinoza ein Grußwort. Zudem gab es noch Vorträge zu den rechtlichen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen, zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie einen Erfahrungsbericht des Unternehmens deea Solutions GmbH.

Durch die Vorträge wurde deutlich, dass das Potenzial für erneuerbare Energien und speziell für Photovoltaik in Bolivien ausgesprochen groß ist. Gleichzeitig ist der Markteintritt mit verschiedenen Herausforderungen verbunden, so muss bei Angeboten für Ausschreibungen stets ein lokaler Partner mit eingebunden werden; zudem gibt es aktuell keine Förderungen für erneuerbare Energien. Dies könnte sich jedoch zeitnah ändern, da erneuerbare Energien gemäß den Plänen der bolivianischen Regierung eine immer größere Rolle spielen sollen. Damit einher gehen hohe Investitionen des Staates und eine Reihe erster Leuchtturmprojekte.  Zudem ist die Konkurrenz vor Ort sehr gering, wie Herr Moeller von der AHK betonte.

Eine Möglichkeit, Kontakte vor Ort zu finden, ist die Geschäftsreise im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien vom 07.-10. März 2016, die von der AHK Bolivien in Zusammenarbeit mit der energiewaechter GmbH organisiert wird. Auf dieser Geschäftsreise haben teilnehmende Unternehmen die Möglichkeit, sich auf einer Fachkonferenz in La Paz zu präsentieren und an den folgenden Tagen B2B-Gespräche mit bolivianischen Firmen zu führen.