Am 09. Mai fand in München im Rahmen der Exportinitiative Energie eine Informationsveranstaltung für kleine und mittelständische Unternehmen zum Thema „Bioenergie aus biogenen Rest- und Abfallstoffen in Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina“ statt. Die Veranstaltung diente einerseits dazu, Informationen zu einem potentiellen Markteintritt deutscher Unternehmen in den kroatischen und bosnisch-herzegowinischen Markt für Bioenergie zu vermitteln. Andererseits wurden die teilnehmenden Unternehmen auf die AHK-Geschäftsreise nach Zagreb im Oktober 2016 vorbereitet, die vor Ort von der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Kroatien durchgeführt wird.

Zusätzlich bot sich den Unternehmen die Chance, sich mit einer kroatischen und bosnisch-herzegowinischen Delegation von Multiplikatoren und Entscheidungsträgern der Bioenergiebranche auszutauschen, die mit einer zunächst parallel stattfindenden Vortragsveranstaltung den Auftakt einer Informationsreise begingen und später ebenfalls an der Informationsveranstaltung teilnahmen.

Das Programm bot zunächst einen Überblick über die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Kroatien und Bosnien und Herzegowina sowie deren Energiemärkte.

In Kroatien ist Bioenergie neben Wind- und Wasserkraft die wichtigste erneuerbare Energiequelle. Bislang sind in Kroatien zehn Biomasseanlagen mit einer installierten Leistung von 24,585 MW und 18 Biogasanlagen mit 20,934 MW in Betrieb und speisen die erzeugte Energie in das öffentliche Netz. Diese Anlagen werden hauptsächlich mit Rinder- und Schweinegülle, Silage und Holzabfällen befeuert. In Bosnien bieten die reichlich vorhandenen Rohstoffe sowie der noch lange nicht vollständig erschlossene Sektor gute Marktchancen für die Nutzung fester Biomasse sowie landwirtschaftlicher Abfälle zur Herstellung von Biogas. Das Land verfügt über veraltete Technik mit geringer Effizienz, d.h. es gibt geringe Produktionskapazitäten und eine starke Abhängigkeit von Technologien aus dem Ausland.

Auf beiden Märkten bieten sich demzufolge gute Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen in den folgenden Bereichen anbieten: Biomassekessel, Heizsysteme- und Komponenten, Kraftwerksanlagen, Biomasse- u. Biogasanlagen zur Strom- u. Wärmeerzeugung. Neben der Vorstellung der Potentiale und Zukunftsaussichten der Zielmärkte für Bioenergie profitierten die deutschen Unternehmen darüber hinaus von den Schilderungen eines
Finanzierungsexperten, der die Möglichkeiten im Exportgeschäft präsentierte sowie von einer Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen und Besonderheiten im Handel mit Kroatien sowie Bosnien und Herzegowina.

Die Informationsveranstaltung wurde von eclareon als Durchführer der Exportinitiative Energie organisiert.