Der stellvertretende Geschäftsführer der AHK Iran, Amir Alizadeh, zwei Experten aus dem Iran und mehrere im Iran erfahrene deutsche Unternehmen informierten die über 50 Teilnehmer umfassend über die Herausforderungen und Vorteile des iranischen Solarmarktes.

Attraktive Rendite bei Einspeisetarifen von bis zu 14 ct/kWh, gute Netzanschlussbedingungen und relativ leicht zugängliche Flächen machen Iran für PV-Projekte interessant. Jedoch sind die Investitionen ebenfalls mit entsprechenden Risiken verbunden. Ein deutsches Unternehmen, das in der Provinz Hamedan zwei 7-MW-PV-Kraftwerke entwickelt hat, berichtete wie Finanzierungshürden und Compliance-Vorbehalte von deutschen Banken überwunden werden können.

Die Ausführungen eines Finanzierungsexperten zeigten, wie Akkreditivgeschäfte (über die Europäisch-Iranische Handelsbank in Hamburg, EIHBank) und Geldtransaktionen zwischen Deutschland und Iran heute bewerkstelligt werden. Die EIHBank bietet seit der am 16.01.16 beschlossenen Aufhebung der Iran-Sanktionen ihren Kunden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten die Avisierung von Akkreditiven der iranischen Korrespondenzbanken sowie die Absicherung und Finanzierung der Akkreditive an.
Ein deutsch-persischer Unternehmer und Kenner der Solarbranche wies auf Trainings- und Ausbildungsaktivitäten hin, die derzeit, auf Initiative der Iranischen Renewable Energy and Energy Efficiency Organisation of Iran (SATBA) durchgeführt werden. Ebenfalls erinnerte er an die Auflage, dass bei allen Neubauten im Iran 20% der Energieversorgung über erneuerbare Energien gedeckt werden muss.

Strittig waren Punkte, wie beispielsweise der Nutzen einer heimischen Solarindustrie, um deren Aufbau die Firma TABAN Energy bemüht ist. Der Iran versucht, die lokale Industrie zu unterstützen, in dem der FIT um 30% erhöht wird, wenn heimische Solarpanele eingesetzt werden.

Die Markt- und Finanzierungsinformationen wurden durch Ausführungen einer ortskundigen Anwaltskanzlei zum aktuellen Stand des „implementation days“ (Teilaufhebungen der Sanktionen) und gesellschafts- sowie handelsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Geschäftsverkehr mit Iran sowie kulturellen Besonderheiten ergänzt.

Die Informationsveranstaltung wurde von der Renewables Academy (RENAC) AG, einem Durchführer der Exportinitiative Energie, gemeinsam mit der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer organisiert und durchgeführt.