Photovoltaik-Diesel-Hybridanlage

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Für die Installation von Photovoltaik-Diesel-Hybridsystemen gibt es endlich Planungssicherheit. Im Mai 2017 wurde der erste Modellierungsansatz, der eine zuverlässige Kalkulation der Anlagen möglich macht, nach der VDE Anwendungsregel VDE-PB-014:2015 zertifiziert. Diesen Standard entwickelte das Projektentwicklungsprogramm (PEP) der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gemeinsam mit dem Prüf- und Zertifizierungsinstitut VDE. Das Projektentwicklungsprogramm will den Ausbau erneuerbarer Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern fördern. Es unterstützt deshalb deutsche Firmen, die sich in diesem Bereich engagieren und auf Märkten in Entwicklungsländern Fuß fassen möchten.

Das Ziel ist, mit Hilfe der VDE Anwendungsregel als Branchenstandard Hybrid-Systemen zum Durchbruch zu verhelfen. In den Entwicklungsländern können die Kombi-Anlagen erhebliche Mengen Kraftstoff einsparen und die Umwelt entlasten. Denn dort sind vielfach Dieselgeneratoren im Einsatz, weil die öffentliche Elektrizitätsversorgung lückenhaft ist.

Durchsetzen konnten sich Photovoltaik-Diesel-Hybridanlagen bisher nicht, weil Investoren und Betreiber sich zurückhielten. Sie befürchteten zu Recht, mit falsch dimensionierten Systemen Verlust zu machen. Denn bislang fehlten unabhängige Standards, mit denen sich Einsparpotenziale und Gewinnchancen realistisch darstellen lassen. Vielmehr konzipierten Entwickler und Anlagenbauer die Systeme auf der Basis individueller Schätzungen und unpräziser Daten. So war es kaum möglich, Anlagen zu planen, die tatsächlich so viel Strom liefern, wie verbraucht wird.

Die VDE-Anwendungsregel ermöglicht jetzt eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Investoren und Kunden. Mit Hilfe der geprüften Modellierung lässt sich nun die gesamte Kalkulation von Hybridanlagen zur Stromerzeugung zertifizieren. Das Potenzial der Hybridsysteme ist groß: Jährlich werden weltweit mehrere Gigawatt Dieselgeneratoren installiert. Technisch wäre es möglich, sie alle mit umweltfreundlicher Photovoltaik zu koppeln.