Vielversprechend verlief der Auftakt der PEP-Aktivitäten im frankophonen Afrika. PEP, das Projektentwicklungsprogramm der Exportinitiative Energie, fördert klimafreundliche Energielösungen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Das Programm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt in diesen Ländern Investitionen deutscher Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze und Speichertechnologien. Seit Beginn der vierten Programmphase im April 2018 gehören Senegal und Côte d’Ivoire zu den Schwerpunktländern des Programms. 

German Training Weeks im Senegal

Die Aktivitäten starteten Ende 2018 mit sogenannten German Training Weeks (GTWs), die die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchführt und die Vermittlung von notwendigen Kenntnissen in den jeweiligen Zielländern für die Realisierung von Projekten zum Ziel haben. Dabei werden Information und Qualifikation mit der Möglichkeit, Kontakte zu Geschäftspartnern zu knüpfen, kombiniert. Im Senegal fanden zwei aufeinander aufbauende GTWs statt: vom 12.-16. November 2018 machte die erste zum Thema Solarenergie den Anfang, worauf vom 10.-14. Dezember 2018 die zweite zum Thema Projektentwicklung folgte. Letztere wurde am 12. Dezember 2018 durch den deutschen Botschafter, Stephan Röken, in der Stadt Thiés eröffnet. Der Botschafter begrüßte die Förderung privatwirtschaftlichen Engagements deutscher und senegalesischer Firmen und bekräftigte die Wichtigkeit der Entstehung erster Referenzprojekte. Im Bereich Solarenergie bietet der Senegal deutschen Investoren gute Rahmenbedingungen: Die Regierung hat kürzlich das Einspeisen von Strom ins öffentliche Netz klar geregelt. Da Strom in dem westafrikanischen Land relativ teuer ist, stellt die Photovoltaik in der sonnenreichen Region eine attraktive Alternative dar.

Besichtigung der Anlage

© GIZ GmbH

Während der GTWs informierten Experten aus deutschen Unternehmen über diese Chancen und lieferten Informationen zur konkreten Projektplanung, zum Beispiel zur richtigen Dimensionierung von Photovoltaik- und Speicheranlagen. Der enge Austausch während der GTWs förderte nicht nur die Partnerschaft mit Deutschland, er stärkte zudem den Zusammenhalt der senegalesischen Firmen untereinander. Diese beschlossen in diesem Rahmen, einen Berufsverband zu erneuerbaren Energien zu gründen, der wiederum zukünftig als Ansprechpartner für deutsche Unternehmen fungieren könnte.

German Training Week in Côte d’Ivoire

Auch in Côte d’Ivoire fand vom 27.-30. November 2018 eine erste GTW zum Thema Solarenergie statt. Auch diese GTW wurde von dem deutschen Botschafter vor Ort, Michael Grau, eröffnet. Darüber hinaus nahmen an der Eröffnung Vertreter des Wirtschaftsministeriums von Côte d’Ivoire, der Industrie- und Handelskammer sowie des nationalen Unternehmerverbandes teil.

German Training Week in Senegal

© GIZ GmbH


In der westafrikanischen Republik gibt es bereits ein deutsches Vorzeigeprojekt: Eine Industriewäscherei, die mit Photovoltaik „made in Germany“ ihre Stromkosten reduziert. So wie dieses Unternehmen wollen immer mehr Firmen in Côte d’Ivoire Photovoltaikanlagen zur Deckung des Eigenverbrauchs errichten. Stabile politische Verhältnisse, eine gute Wirtschaftslage und ein dynamischer Energiesektor machen Côte d’Ivoire zu einem interessanten Markt für die deutsche Privatwirtschaft. Das Engagement deutscher Einrichtungen und Unternehmen in dem Land mit rund 24 Millionen Einwohnern wächst: Ende 2018 wurde ein neues Büro der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft in Abidjan eröffnet. Mit dem Trainingsangebot erreichte die GTW 25 Teilnehmende aus ganz Côte d’Ivoire, in erster Linie Praktiker, die Projekte mit erneuerbaren Energien planen. Großes Interesse fand die Veranstaltung auch bei Vertretern öffentlicher Einrichtungen und bei Unternehmen und Branchen, die viel Strom verbrauchen. Deutsche und senegalesische Teilnehmer lobten die Möglichkeit zum direkten Austausch.