Als Fachexperten des Webinars waren Repräsentanten der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer (AHK Türkei), Germany Trade and Invest (GTAI) sowie dem Türkischen Windenergieverband (TÜREB) anwesend. Darüber hinaus war ein Unternehmensvertreter eines deutschen Windkraftanlagenherstellers als Fachexperte vertreten. 

Der GTAI-Korrespondent stellte in seinem Lagebericht zur Wirtschaft in der Türkei zunächst ausgewählte Rahmendaten der türkischen Wirtschaft vor, bevor er auf die jüngsten Entwicklungen seit der Rezession Mitte des Jahres 2018 einging. Der Experte verwies auf die politischen Faktoren als Ursache für den Absturz der türkischen Wirtschaft und skizzierte mögliche Szenarien für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung in der Türkei.

Der Vertreter des türkischen Windenergieverbandes (TÜREB) verwies in seinem Vortrag auf die idealen Bedingungen der Türkei als Standort für Windkraftanalgen und präsentierte in diesem Zusammenhang die weiteren Planungen der türkischen Regierung im Windenergiesektor.

Spezielle Herausforderungen für deutsche Unternehmen

Die Chancen für deutsche Windenergieunternehmen in der Türkei wurden vom stellvertretenden Geschäftsführer der AHK Türkei detailliert erörtert. Gegenstand waren dabei auch die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen und die speziellen Herausforderungen für deutsche Unternehmen.

Ein Unternehmensvertreter eines großen deutschen Windkraftanlagenherstellers, mit langjähriger Erfahrung im türkischen Windenergiemarkt, komplettierte die vorangegangenen Vorträge um seine persönlichen Erfahrungen und beleuchtete den türkischen Windenergiemarkt aus dem Blickwinkel eines Unternehmers.

Sehr gute Bedingungen für Windkraftanlagen 

2.500 bis 3.800 Volllaststunden jährlich ermöglichen an Onshore-Standorten hervorragende Bedingungen für die Windkraftanlagen in der Türkei. Nach Angaben des Windverbandes liegt das Potenzial daher 25 bis 30 Prozent höher als im restlichen Europa. Viele Windkraftanlagen befinden sich in Planung bzw. im Bau. Laut dem Strategieplan will die türkische Regierung den Anteil der Windenergie bis zum Jahr 2023 auf 20.000 MW steigern (im Jahr 2011 stammten nur ca. 1.600 MW der Stromerzeugungskapazitäten aus Windkraft). Die Lizenzvergabe ist bereits angelaufen. Wegen der in ausreichendem Maße bereitstehenden Landflächen sind Offshore-Anlagen bisher nicht geplant. 

Für Windenergie gilt eine Einspeisevergütung von 7,3 USD-Cent / kWh. Die Vergütung erhöht sich um festgelegte Beträge pro kWh, wenn bestimmte Komponenten in der Türkei hergestellt wurden. Einige Windkraftprojekte werden im Rahmen der staatlichen Investitionsförderung beispielsweise mit Steuerentlastungen und Befreiung von Importzöllen subventioniert.

Das Webinar wurde organisiert von dem Beratungsunternehmen eclareon GmbH, einem Durchführer der Exportinitiative Energie.