Infoveranstaltung Nordmazedonien

Der Fachexperte vom Fachverband Biogas, Herr Sebastian Stolpp sowie Herr Christian Letalik vom Centralen-Agrar-Rohstoff-Marketing- und Energie-Netzwerk (C.A.R.M.E.N. e.V.), boten den Teilnehmern detailreiche Einblicke in den Markt für Biogas und Biomasse in Deutschland. Über die Einbindung der ausländischen Delegation und unter Berücksichtigung der Gegebenheiten im Zielmarkt konnten die Fachreferenten auf den unterschiedlichen Bedarf der nordmazedonischen Teilnehmer eingehen und mit passenden Anwendungsbeispielen aufwarten.

In der sich hieraus entwickelnden lebhaften Diskussion verstanden es die deutschen Unternehmen gekonnt, ihre Lösungen und Produkte gezielt einzubringen und für den einzelnen Anwendungsfall zu erläutern. In Verbindung mit dem Erfahrungsbericht eines nordmazedonischen Biogasanlagenbetreibers, einem Fachvortrag der Pro Credit Bank über die Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien in Nordmazedonien, Diskussionsbeiträgen seitens des staatlichen Netzbetreibers in Nordmazedonien und einem Vortrag zu Euler Hermes Exportkreditversicherungen wurde allen Anwesenden ein umfassendes Bild über den Markt für die energetische Verwertung von Rest- und Abfallstoffen in Nordmazedonien und den dortigen Einsatz von deutschen Technologien vermittelt.

In den beiden Folgetagen besichtigte die Delegation aus Nordmazedonien verschiedene Praxisbeispiele im Raum Bayern, um sich direkt vor Ort über deutsche Technologien und Lösungen aus dem Bereich Bioenergie zu informieren. Zu den Besuchsobjekten gehörte die Abfallverwertungsanlage in Augsburg (AVA), in der der Abfall von etwa einer Million Menschen aus Augsburg und der Region verwertet wird. Hierzu betreibt die AVA ein Abfallheizkraftwerk mit integrierter Krankenhausmüllverbrennung, einer Schlackenaufbereitung und einer Bioabfallvergärungsanlage. Der nächste Programmpunkt führte die Delegation in eine von der Firma BioIN betriebene Biogas- und Kompostierungsanlage bei Stammhamm. Der Leiter der Anlage, Herr Peter Meissner, führte die Delegation durch die einzelnen Produktionsschritte der Anlage, von der Anlieferung und Verarbeitung der Reststoffe bis hin zu der Verwertung und Produktion unterschiedlicher Endprodukte. Am Folgetag wurde die Delegationsreise durch einen Besuch im Bioenergiedorf Hausen ob Lontal sowie dem Biomasseprojekt des Kloster Roggenburg abgerundet.

Die Republik Nordmazedonien überraschte 2017 mit dem 10. Platz im „Doing-Business Index“ der Weltbank. Mit der Beilegung des Namensstreits mit dem Nachbarn Griechenland, sollen die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union im Juni 2019 beginnen. Enorme Anstrengungen sind daher insbesondere im nordmazedonischen Energiemarkt notwendig. Aktuell steht im Fokus des nordmazedonischen Energiesektors vor allem die Versorgungssicherheit. Erneuerbare Energien machen derzeit nur einen Anteil von unter 20 Prozent beim Endenergieverbrauch aus.