Koordinierungskreis 2019

Der Koordinierungskreis 2019 fand im Eichensaal des BMWi statt

Der Monitoringbericht stellte die Zufriedenheit der über 1400 Teilnehmer der diversen Maßnahmen heraus – über 97 Prozent würden die Angebote der Exportinitiative weiterempfehlen. Die Analyse der Befragungen zeigte aber auch, dass die Teilnehmerzahlen im letzten Jahr deutlich gesunken waren. Waren es 2017 noch durchschnittlich weltweit 6,5 Teilnehmer auf Geschäftsreisen, nahmen im Jahr darauf nur noch 5,7 Unternehmen teil. Wesentliche Gründe für die Schwierigkeiten waren einerseits die gute Auftragslage in Deutschland und Europa sowie die neue Datenschutzgrundverordnung bei der Ansprache der Unternehmen. Doch geht das Problem noch etwas tiefer? Befindet sich eine ganze Branche im Wandel, der man die Unterstützungsangebote anpassen muss?

Die Koordinierungsmitglieder zeigten auf, welche Schwerpunkte sie in ihren Aktivitäten zukünftig setzen. Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft, die Bundesarchitektenkammer (BAK), Bundesverband Heizungsindustrie (BHI),Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), Bundesverband Energiespeicher (BVES), Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie die renac AG stellten aktuelle Trends, Themen und kommende relevante Veranstaltungen bei ihren Aktivitäten vor. Der folgende Impulsvortrag Werner Diwalds vom Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DHV) sorgte für rege Diskussionen, die auch während des Mittagessens im Lichthof des Ministeriums fortgesetzt wurden. Zudem gab Jorge Mario Arango Diaz vom Projektentwicklungsprogramm (PEP), das die GIZ im Rahmen der Exportinitiative Energie fürs BMWi umsetzt, einen kurzen Einblick in Prozesse und präsentierte Beispiele. Auch er stellte sich den Fragen des Netzwerks.

Fruchtbare Gruppendiskussionen

Besonders spannend wurde es in den anschließenden Diskussionen. In drei Gruppen versuchten die Teilnehmer, die Stärke des Wandels und den daraus resultierenden Anpassungsbedarf zu identifizieren. Es wurde darüber gesprochen, welche Formate und Themen erfolgreich liefen und welche weniger Resonanz bei der Zielgruppe generierten. Als Formate der Zukunft wurden beispielsweise Webinare und andere Online-Tools, aber auch Veranstaltungen, die ebenfalls die lokale Wirtschaft des Exportlandes stärken, wie etwa die German Training Weeks, herausgestellt. Ebenso wurde die Wichtigkeit von Start-ups und von Themen wie Digitalisierung und Netzintegration betont. Auch die Idee von technologieübergreifenden Veranstaltungen als Systemlösungen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, wurde diskutiert.

Doch woran liegt es, dass nahezu alle Teilnehmer des Koordinierungskreises in der letzten Zeit gewisse Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Teilnehmern feststellen konnten? Neben der guten wirtschaftlichen Situation in Deutschland erschweren die Abschottung einiger Nationen sowie schwer durchschaubare rechtliche Regularien vor Ort in anderen Ländern den Export. Zudem wird ungern in Regionen, die eher instabil oder politischen Umwälzungen ausgesetzt sind (zurzeit z.B. Lateinamerika), exportiert.

Man kann einiges verändern – Formate anpassen, die Zielgruppe versuchen, besser kennenzulernen und anzusprechen, Themen und Titel spezifizieren –, um relevant zu bleiben. Doch manche „Schwierigkeiten“ muss man akzeptieren und warten, bis sich die Situation für das Exportgeschäft wieder zum Besseren ändert.

Das Fazit der Gruppen war eindeutig: Es gibt einen Wandel, und es besteht moderater Anpassungsbedarf, aber solange man relevante Themen nicht verpasst und sich auch neuen Technologien und Formaten gegenüber offen zeigt, werden die Angebote der Exportinitiative und ihres Netzwerks auch in Zukunft gut angenommen werden.

Der Koordinierungskreis ist das Partnernetzwerk der Exportinitiative Energie. Das BMWi verfolgt im Rahmen der Exportinitiative Energie unter anderem das Ziel, die Aktivitäten deutscher Ministerien, Bundesländer und anderer Institutionen im Bereich Außenwirtschaftsförderung von klimafreundlichen Energielösungen zu bündeln und zu koordinieren. Aufgabe des Koordinierungskreises ist es, den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren in diesem Bereich zu fördern und Synergien unter den Mitgliedern zu erschließen.