Schradenbiogas: Die Delegation vor der Biogasanlage und den Silos

Schradenbiogas: Die Delegation vor der Biogasanlage und den Silos

Die Erzeugung von Energie und Wärme durch Biomasse und Biogas ist in Deutschland sehr etabliert. Ihr Vorkommen konzentriert sich vor allem auf ländliche Regionen. Rund 400 große und 500 kleine Anlagen, die sowohl Reststände aus Haushalten, der Industrie und der Landwirtschaft verarbeiten, gibt es mittlerweile in Deutschland.

Über den Betrieb und die Vorteile solcher Anlagen hat sich Ende November, vom 23. bis 26.11, eine bosnisch-herzegowinische sowie serbische Delegation im Raum Bayern informiert. Teil dieser Reise waren neben der Auftaktveranstaltung in München, wo Experten aus Deutschland und den Zielregionen sprachen, auch Besuche von Biogas- und Biomasseanlagen.

Hierbei war es zielführend, einen möglichst breiten Überblick über die Möglichkeiten zu gewinnen. Zu den Besuchsobjekten zählte neben Schraden-Biogas, die Lebensmittelreste verarbeiten, auch die Thea-Therm in Dinkelsbühl, wo man Festmasse aus Holz verarbeitet. Die entstandene Wärme wird gleich weitergenutzt, indem benachbarte Gewächshäuser beheizt sowie eine Klärschlamm-Trocknungsanlage auf dem Gelände betrieben wird. Weiterhin wurde der Allgäuhof Müller besucht, die größtenteils Gülle ihrer eigenen Milchkühe verarbeiten und so die gesamte Anlage, Ferienhäuser und die eigene Milchverarbeitung mit Wärme versorgen. Zum Abschluss wurde das Bioenergiedorf Pleß besucht.

Links: Schradenbiogas: Besichtigung des Silo;  Rechts: Allgäuhof Michael Müller: Stallungen der Milchkühe

Links: Schradenbiogas: Besichtigung des Silo; Rechts: Allgäuhof Michael Müller: Stallungen der Milchkühe

Neben dem Output der Energie- und Wärmeerzeugung konnten bei dieser Reise auch positive Nebeneffekte wie die Reduktion und Verarbeitung von Restbeständen, beispielsweise Lebensmittelreste, Gülle oder Abfall aus der Garten- und Landschaftspflege, aufgezeigt werden. Die Weiterverarbeitung dieser Reststoffe ist ein positives Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, die es in Anbetracht der Klimaziele der EU und Bundesregierung, zu fördern gilt.

Bosnien-Herzegowina und Serbien sind nach wie vor zwar stark abhängig von fossilen Brennstoffen. Gleichzeitig verzeichnen sie große Vorkommen von biogenen Reststoffen aus der Forst- und Landwirtschaft. Zukünftig können Biomasse- und Biogasanlagen in Bosnien-Herzegowina und Serbien einen wichtigen Schritt in Richtung Energiewende und die Abkehr von fossilen Brennstoffen bedeuten. Das Potenzial wurde von bosnischer sowie serbischer Seite erkannt, sodass der Markt für deutsche KMU durchaus interessant ist und Entwicklungspotenzial bietet.