Vertreter der AHK-Indien sowie deutsche Unternehmen trafen sich für eine Infoveranstaltung in Düsseldorf.

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Die Vertreterin der AHK-Indien, Dipti Kanitkar, stieß die Veranstaltung mit einem ausführlichen Einblick in die facettenreichen indischen PV-, CSP- und Biogasbranchen sowie einen Gesamtüberblick der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage Indiens an. Darauf folgten Erfahrungsberichte deutscher Unternehmen, die bereits seit mehreren Jahren auf dem indischen Markt aktiv sind. Thomas Dory (Bert Energy Gmbh) und Siddarth Dutta (Protarget AG) teilten Ihre Erfahrungen und Einschätzungen über das indische Geschäftsklima mit den deutschen Unternehmen. Was ist bei der Gründung einer indischen Tochtergesellschaft zu beachten? Welche Vorteile bietet der Markt im Vergleich zu anderen großen Volkswirtschaften? Von möglichen und schon umgesetzten industriellen Anwendungen für Biogas und CSP zu den politischen Rahmenbedingungen der indischen Energiewende wurde jede vor Ort vertretene Technologie umfassend besprochen.

Die Vorträge der aus Indien angereisten Referenten Vinay Rustagi (Bridge to India Ltd.) und Abhijeet Mukherjee (Indian Biogas Association) vermittelten den deutschen Teilnehmern Einblicke aus erster Hand in die Risiken, Trends und Möglichkeiten der Integration erneuerbarer Energien in industrielle Prozesse.

Indien hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt. Der Plan, bis 2022 eine Leistung von 175 GW installiert zu haben, wurde im Jahr 2018 von der zentralen Energiebehörde auf 275 GW im Jahr 2027 angepasst. Seither wächst die indische Solarindustrie jährlich im oberen zweistelligen Bereich, wobei mittlerweile jährliche Kapazitätssteigerungen von über 10 GW implementiert werden. Damit ist die Solarindustrie eine der dynamischsten und stetig wachsenden Industrien Indiens, die ausländisches Kapital in Form von Foreign-Direct Investment und Importen in großem Maße anzieht.

In ähnlicher Weise hat sich die Regierung bis 2022 Ausbauziele an installierter Leistung im Bereich Energie aus Biomasse bzw. Kraft-Wärme-Kopplung und Waste-to-Energy von 10 GW gesetzt. Die Biomasse bietet laut Ministerium für Neue und Erneuerbare Energie (MNRE) ein Potenzial von 18 GW. Zusätzliche 5 GW könnten durch Kraft-Wärme-Kopplung aus Bagasse gewonnen werden.