Technologie: Windenergie

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Auch wenn aus Windkraft erzeugter Strom bislang erst für zwei Prozent des Gesamtverbrauches steht, wurden im Februar 2019 Projekte mit einem Volumen über 16,5 GW angekündigt. Davon entfallen 201 Projekte mit einer geplanten Leistung von 12.957 MW auf Onshore-Projekte und zehn Projekte mit knapp 3.560 MW auf Offshore-Projekte. Aufgrund der dünnen Besiedlung sowie ausreichend flachen Gewässern in Küstennähe birgt die Windkraft das Potenzial, die finnische Energiewende bedeutend voranzutreiben.

Diese Marktentwicklung blieb deutschen Unternehmen nicht verborgen, die am 26. Mai im Rahmen einer virtuellen Webkonferenz ihre Technologien und Lösungen dem finnischen Publikum vorstellten. Das breite Portfolio von Lösungen aus den Bereichen Vermessung, Analyse, Projektentwicklung und Monitoring stellte eindrucksvoll die Vielseitigkeit der deutschen Windkraftbranche zur Schau.

Die Erfahrungen bei dem Ausbau der Windkraft in Deutschland konnte Dr. Müller, Leiter des Regulierungsmanagements des Netzbetreibers 50Hertz, in seinem Vortrag vermitteln. Müller erläuterte die Herausforderungen beim Netzmanagement und der Integration der volatilen erneuerbaren Energien in das norddeutsche Stromnetz. Dabei ging er insbesondere auch auf die technischen Herausforderungen der Netzanbindung im Offshore-Sektor ein, die auch die finnischen Projektentwicklern und Integratoren vor Herausforderungen stellen.

Anschließend stellten eine Vertreterin des finnischen Windkraftverbands sowie der Direktor des Forschungszentrums Suomen Hyötytuuli Oy die landespezifischen Eigenheiten des Sektors dar. So bestehen bislang Regeln für eine Maximalhöhe von WKA, die einer Anpassung bedürfen. Hintergrund ist neben dem Naturschutz die Sicherstellung des Radarbetriebs, insbesondere an der Landesgrenze zu Russland. Im Offshore-Bereich bestehen sehr raue Wetterkonditionen, so friert der Bottnische Meerbusen zwischen Finnland und Schweden regelmäßig zu, was für die Wartung und den Betrieb der Windkraftanlagen einen höheren Aufwand bedeutet. Aufgrund des bestehenden technologieneutralen Ausschreibungsmodells, der Zunahme von PPA-Verträgen sowie von förderfreien Windenergieprojekten sehen sowohl die finnischen Experten als auch die AHK Finnland nun den optimalen Zeitpunkt für einen Markteinstieg deutscher Unternehmen.

Die an der Webkonferenz teilnehmenden deutschen Unternehmen nutzten im Rahmen der virtuellen Geschäftsreise nach der Veranstaltung die Möglichkeit, mit den finnischen Teilnehmern und potenziellen Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Auf finnischer Seite nutzten mehr als 70 Personen die Möglichkeit, sich über die Energielösungen "made in Germany" zu informieren.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Exportinitiative Energie des BMWi von der energiewaechter GmbH in Kooperation mit der AHK Finnland durchgeführt.