Niederlande Flagge

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Die Niederlande und Deutschland verbindet nicht nur die geografische Nähe und ihre Landesgrenze. In ihrer Energiewende stehen die beiden Nachbarländer vor ähnlichen Herausforderungen: Bis 2050 soll der Gebäudestand klimaneutral sein. Dafür müssen insbesondere Lösungen für nachhaltige und klimafreundliche Wärmeerzeugung ausgebaut werden, da diese einen erheblichen Anteil an den Gesamtemissionen verursacht. Das Interesse auf beiden Seiten am Austausch zu diesem Thema ist groß. Das bestätigten nicht nur die rund 100 Registrierungen für die Fachkonferenz auf niederländischer Seite, sondern auch die maximale Teilnehmerzahl von acht Unternehmen bei der deutschen Delegation.

Julius Paul Wesche vom Fraunhofer ISI sprach über die Beschleunigung der Energiewende im deutschen Wärmesektor und gab dabei praktische Einblicke in innovative Wärmenetze. Für eine erfolgreiche Wärmewende sieht er wichtige Faktoren in den politischen Rahmenbedingungen und in der Verfügbarkeit von Fachkenntnissen und Wissenstransfer. Weiterhin seien Zielsetzungen zur CO2 Reduzierung auf lokaler Ebene ebenso notwendig wie eine zielgerichtete Lobbyarbeit.

Carola Hoogland von der Regional Energy Strategy ‚RES‘ Arnhem-Nijmegen stellte die Wärmewende in dieser niederländischen Region dar. Regionalen Lösungen werden in den Niederlanden eine große Bedeutung zugeschrieben, wenn es darum geht, Erdgas als primäre Heizquelle abzulösen. Insgesamt 30 Energieregionen untersuchen aktuell, wie sie erneuerbare Energien und nachhaltige Wärmequellen nutzen können und beachten dabei auch soziale und finanzielle Aspekte.

Bei den Präsentationen der deutschen Unternehmen wurde deutlich, dass es in Deutschland bereits viele Wege gibt, Wärme klimafreundlich zu erzeugen und effizient zu nutzen. Die vorgestellten Produkte und Dienstleistungen umfassten Infrarotheizungen, Power-to-Heat Lösungen, Softwarelösungen, Forschung zu Luft- und Kältetechnik, Wärmepumpen und Adsorptionskältetechnik.

Im Anschluss an die Webkonferenz begleitete die Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) die Unternehmen virtuell bei ihren B2B-Meetings zu potenziellen Geschäftspartnern. Im Rahmen eines Briefings konnte die AHK die Unternehmen bereits auf Besonderheiten in der niederländischen Geschäftskultur hinweisen. Elisa Gentzsch, Ansprechpartnerin der DNHK, betonte, wie wichtig ein freundlicher Umgang, inklusive eines „Small-Talks“ als Gesprächseinstieg und die Pflege der persönlichen Beziehungen für die Anbahnung erfolgreicher Geschäfte sind. Sie ermunterte auch die generell reisefreudigen Niederländer zur Besichtigung ins eigene Unternehmen einzuladen, insbesondere wenn es dort interessante Referenzobjekte gibt.

Die energiewaechter GmbH führte diese Webkonferenz im Auftrage des BMWi im Rahmen der Exportinitiative Energie durch.