Veranstaltungsbericht Baltikum

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Der Anteil der erneuerbaren Energien in Estland und Lettland im betrug Jahr 2018 29,2 Prozent bzw. 40,3 Prozent am Endenergieverbrauch. Besonders hohes Potenzial wird dabei im industriellen Sektor gesehen, da beide Staaten in der Regel noch auf alte und energieaufwendige Technologien zurückgreifen und sich der hohe Energieverbrauch in den Kosten wiederspiegelt. Auch die geografische Lage beider Länder (Reichtum an Wäldern und Biomasse) spielt in der Entwicklung eine bedeutende Rolle für die Eigenversorgung mit Bioenergie, ebenso wie die niedrige Bevölkerungsdichte und der relativ geringe Gesamtenergieverbrauch.

Diese Marktentwicklung blieb deutschen Unternehmen nicht verborgen, die am 13. Oktober 2020 im Rahmen einer virtuellen Webkonferenz ihre Technologien und Lösungen dem estnischen und lettischen Publikum vorstellten. Das breite Portfolio von Lösungen aus den Bereichen Biogasaufbereitung, Solarenergie, industrielle Prozesswärme und Biomasse stellte die Vielseitigkeit der deutschen erneuerbaren Energiebranche zur Schau.

Die Erfahrungen bei der Verwendung von Biogas in Deutschland konnte Herr Hofmann, Referent des Fachverbands Biogas e.V., in seinem Vortrag vermitteln. Dabei ging er, nach einer kurzen Vorstellung des Fachverbands, auf die rasante Entwicklung der Biogasbranche ein, mit insgesamt 9.527 installierten Biogasanlagen in Deutschland im Jahr 2019. Damit einhergehend stieg auch die installierte elektrische Leistung seit dem Jahr 1999 auf 5.000 MW im Jahr 2019. Und auch in den kommenden Jahren wird davon ausgegangen, dass die Zahlen steigen werden. Damit ist Deutschland im europäischen Vergleich absoluter Spitzenreiter.

Anschließend stellte Herr Letalik, Projektleiter in der Abteilung Festbrennstoffe bei C.A.R.M.E.N. e.V., die Energiegewinnung aus fester Biomasse vor und ging neben allgemeinen Informationen auf die Profitabilität und realisierte Projekte im Industriesektor ein. Auch im Bereich der festen Biomasse konnte in den letzten Jahren ein starker Anstieg der installierten Anlagen sowie der installierten elektrischen Kapazität verzeichnet werden und der Trend sieht einen weiteren Anstieg vor. Diese Anlagen kommen laut Herrn Letalik in den unterschiedlichsten Industriebranchen zum Einsatz, so zum Beispiel bei der Fleischverarbeitung, industriellen Wäscherein, Destillieren u.v.m.

Die an der Webkonferenz teilnehmenden deutschen Unternehmen nutzten im Rahmen der virtuellen Geschäftsreise nach der Veranstaltung die Möglichkeit, mit den baltischen Teilnehmern und potenziellen Geschäftspartnern in Kontakt zu treten. Auf estnischer und lettischer Seite nutzten mehr als 50 Personen die Möglichkeit, sich über die Energielösungen – Made in Germany zu informieren.

Die Videoaufzeichnung der Webkonferenz finden Sie hier.