Energieeffizienz im kenianischen Blumensektor

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Kenias Wirtschaft stützt sich weitgehend auf den Agrarsektor, wobei der Teilsektor Gartenbau zu den wichtigsten Devisenbringern des Landes gehört und jährlich etwa 1 Milliarde US-Dollar erwirtschaftet. Das Projektentwicklungsprogramm hat zusammen mit dem Branchenverband Kenya Flower Council eine eingehende Untersuchung durchgeführt und 38 Energieauditberichte bewertet, die im Blumensektor umgesetzt wurden. Die Ergebnisse dieser Analyse wurden in einer digitalen Workshops-Reihe vom 24.-26. November 2020 einem Publikum von über 100 kenianischen Schnittblumen- und Zierpflanzenzüchtern und -exporteuren präsentiert. Neben dem Ziel der Bewusstseinsbildung, sollte der Workshop das Peer-to-Peer-Lernen durch die Vorstellung brancheneigener Fallstudien fördern.

"Wir haben von unseren Mitgliedern überwältigende Komplimente für die Workshop-Reihe erhalten. Sie schlagen sogar noch mehr Fortbildungsseminare zur Energieeffizienz vor. Die Webinare deckten grundlegende rechtliche Rahmenbedingungen ab aber auch Fragestellungen hinsichtlich der Erstellung von qualitativ hochwertigen Energieauditberichten. Die Präsentationen verschiedenster Technologieanbieter waren ausgezeichnet. Die Teilnehmenden wurden so auf den neuesten Stand der auf dem Markt verfügbaren Lösungen gebracht. Mit diesem Wissen sind unsere Mitglieder gut über die verfügbaren Optionen im Hinblick auf Effizienzsteigerung informiert, insbesondere in der momentan von COVID-19 geprägten Zeit, in der die Einkommensströme der Unternehmen stark rückläufig sind. Für uns ist dies eine äußerst wertvolle Partnerschaft, die die Branche revolutionieren wird", lobte Herr Clemens Tulezi, CEO des Kenya Flower Council, das gemeinsame Veranstaltungsformat.

Die Workshop-Reihe im Detail

Der erste Workshop "Auf dem Weg zu einem effizienteren Blumensektor in Kenia" konzentrierte sich auf regulatorische Aspekte und typische Engpässe bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, der zweite Workshop "Effizienzsteigerung durch Technologie" war der Vertiefung technischer Aspekte und technologischer Lösungen in den Bereichen Kältetechnik, Pumpen und Antriebe gewidmet. Der dritte Workshop "Effizientes Energieversorgungsmanagement" befasste sich mit Energiemanagementsystemen sowie sauberer Energieversorgung. Deutschen Unternehmen wurde die Möglichkeit geboten, sich in Kenia als kompetenter und vertrauenswürdiger Partner zu positionieren, indem sie thematische Präsentationen innerhalb der Workshops übernahmen.

"Es ist sehr lobenswert, dass das PEP der Exportinitiative Energie die Initiative ergriffen hat, das Potenzial von Energieeffizienz zu untersuchen und sehr hilfreiche Rückmeldungen an die Kunden weiterzugeben. Dies war zugegebenermaßen ein großer Augenöffner für die Zielgruppe. Im Workshop konnte man Interesse an dem Thema spüren. Die Teilnehmer waren zahlreich vertreten – ein gutes Signal. Der Hauptvorteil liegt für uns im Zugang zu den richtigen Opportunitäten, sprich zu genau den Kunden, die von unserer Finanzierung profitieren würden und die unsere Kerngeschäftsziele bilden", erklärte Ayub Njoroge, Regional Sales Associate, bei ecoligo.

Diesen positiven Auftakt greift das Projektentwicklungsprogramm auf und bietet voraussichtlich im Februar 2021 ein Webinar für deutsche Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die in der Blumenzucht benötigt werden. Das Webinar zielt darauf ab, deutsche Unternehmen über das Geschäftspotenzial im kenianischen Blumensektor zu informieren. Darüber hinaus werden Hürden vorgestellt, auf die die Blumenfarmen in Kenia stoßen. Deutsche Unternehmen sollen somit dabei unterstützt werden, ihre Lösungen noch passgenauer auf die Ranhmenbedingungen des Marktes abzustimmen.

Abfrage Energieeffizienz: Das Angebot des Projektentwicklungsprogramms für Sie!

Bis zum 15.12.2020 haben Sie die Möglichkeit an der Abfrage Energieeffizienz teilzunehmen. Der gezielte Fokus auf Energieeffizienz in Entwicklungs- und Schwellenländern wird derzeit weiterentwickelt und setzt dabei – ähnlich wie bei dem bereits erfolgreich erprobten Konzept im Bereich erneuerbare Energien – auf die Entwicklung konkreter Projektopportunitäten in Auslandsmärkten. Ziel ist es, deutsche Unternehmen mit interessierten Kunden mit einem konkretem Investitionsanliegen beim Thema Energieeinsparung in Kontakt zu bringen. Informationen, die in den Fokusländern des Projektentwicklungsprogramms über konkrete Projekte, existierende Bedarfe und Herausforderungen im Bereich Energieeffizienz gesammelt werden, werden mit deutschen Technologieanbietern und Dienstleistern geteilt. So können Sie gezielt Produkte und Lösungen zur Energieeinsparung anbieten und einen praktischen Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung in den Partnerländern leisten, während Sie neue Märkte erschließen und Kunden gewinnen.

Unterstützung der Exportinitiative Energie

Das Projektentwicklungsprogramm ist Teil der Exportinitiative Energie des BMWi und engagiert sich seit 2014 im kenianischen Blumenzuchtsektor durch die Erstellung von Sektoranalysen, Bewertungen erneuerbarer Energien, die Zusammenarbeit mit dem Kenya Flower Council und thematische Workshops. Im Rahmen seiner Bemühungen, die Ökologisierung des Blumenzuchtsektors zu unterstützen, will das PEP in Kooperation mit dem Kenya Flower Council die Entwicklung von Strategien zur Umsetzung von Programmen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien innerhalb des Blumensektors in Kenia unterstützen. Ein erstes Referenzprojekt wurde Ende 2019 mit einem 150 kWp PV-System für die Blumenfarm Simbi Roses umgesetzt.