VA-Bericht Energie-Geschäftsreise Finnland

Screenshot der Networking-Session

© AHK Finnland

Finnland will bis 2035 klimaneutral werden. Das Land bereitet sich vor, die zunehmenden Herausforderungen durch die Aufgabe fossiler Brennstoffe und die Steigerung der Erzeugung erneuerbarer Energien zu meistern. Das kann nur mit mehr Netzflexibilität, Dezentralität und dem Ausbau von Energiespeicherlösungen gelingen.

Acht deutsche Unternehmen hatten zwischen dem 17. - 21. Mai 2021 die Möglichkeit, sich über die Marktpotenziale in Finnland zu informieren und erste Geschäftskontakte mit finnischen Akteuren aus der Smart-Grid-Branche zu knüpfen.

Am 18. Mai 2021 fand eine Webkonferenz zum Thema „Smart-Grids und Energiespeicher“ als Teil der im Rahmen der Exportinitiative Energie organisierten virtuellen Energie-Geschäftsreise nach Finnland statt. Auf der Webkonferenz wurde es deutlich: Der finnische Smart-Grid-Markt ist einer der fortschrittlichsten der Welt. Bestimmte Funktionen wie Lastprofilierung, Echtzeitabrechnung und dezentrale Stromerzeugung sind im finnischen Stromnetz bereits im Einsatz.

Die Webkonferenz und die gesamte digitale Energie-Geschäftsreise stießen sowohl von ausländischer als auch von deutscher Seite auf positive Resonanz. Die acht deutschen Unternehmen aus den Bereichen Energieinfrastruktur und Speicher sowie 60 finnische Teilnehmer:innen nahmen die Gelegenheit zum virtuellen Networking und Austausch wahr.

Abgerundet wurde das Programm durch Vorträge von Fachreferenten aus Deutschland und Finnland. Dr. Rettberg von der Stadt Dortmund legte den Schwerpunkt seines Vortrags auf die Notwendigkeit, das Energieverteilungssystem strukturell zu ändern. Die Herausforderungen Finnlands und Deutschlands seien vergleichbar, weshalb die Chancen für deutsche Anbierter:innen gut sind: Städte seien von Last und Verbrauch dominiert, während in ländlichen Gebieten die erneuerbaren Energiequellen boomen. Dringend notwendig sei die Implementierung von neuen Lasten, Lastmanagement- und Effizienzmaßnahmen oder Speicher, die dabei helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, sowie auch eine Kombination aus dezentraler und zentraler Steuerung. „Energiespeicher ohne Künstliche Intelligenz im Stromnetz machen keinen Sinn“, so Dr. Rettberg. Es müssen Lösungen gefunden werden, um Angebot und Verbrauch zu managen und unser Netz zusammenzuführen und auszubalancieren. Fernwärmesysteme können die Lösung sein.

Die Energie-Geschäftsreise wurde von der energiewaechter GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der AHK Finnland durchgeführt.