In Tansania steht die Bewusstseinsbildung für mögliche Kostenvermeidung durch geringeren Stromverbrauch in der Anfangsphase. Dies liegt unter anderem an fehlendem technischem Verständnis, mangelnden Weiterbildungsmöglichkeiten und geringen Finanzierungsmöglichkeiten. Dennoch wird eine entsprechende Gesetzgebung immer mehr zum Thema. Gerade im wachstums- und exportstarken Landwirtschaftssektor, wie etwa der Blumen- und Gemüseproduktion, steigt der Bedarf an einer effizienteren Wärme- und Kältebereitstellung. In anderen Industriesektoren geht es ebenso um Prozesseffizienz, die vor dem Hintergrund hoher Stromkosten und einem sich konsolidierenden und professionalisierenden industriellen Sektor zunehmend gefragt ist.

Während der virtuellen Fachkonferenz am 21.09.2021 zum Thema „Energieeffizienzlösungen für Industrie und Gewerbe in Tansania“ mit ca. 45 tansanischen Teilnehmenden wurde das steigende Interesse an Energieeffizienzlösungen deutlich. Acht deutsche Technologieanbieter hatten hier die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Zudem wurden in verschiedenen Fachvorträgen die Potenziale für Energieeinsparungen beleuchtet. Neben dem tansanischen Energieministerium sprachen die nationale Versorgungsgesellschaft TANESCO, die Regulierungsbehörde EWURA, sowie die privatwirtschaftlichen Akteure Confederation of Tanzania Industries (CTI) und Association of Tanzania Oil & Gas Service Providers (ATOGS). So wurde deutlich, dass eine steigende Zahl an tansanischen Industriebetrieben die Einsparpotenziale erkannt haben und sich zur Aufgabe machen, diese sukzessive umzusetzen. Von deutscher Seite sprach zudem das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA über aktuelle Trends für industrielle Energieeffizienz.

Die Energie-Geschäftsreise wurde von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ostafrika im Rahmen der Exportinitiative Energie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Kooperation mit der Renewables Academy (RENAC) AG durchgeführt.