Referenzprojektreise Westafrika

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Rund 40 Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Industrieunternehmen im frankophonen Westafrika begaben sich Mitte September auf eine virtuelle Referenzprojektreise zum Thema Photovoltaik zur Eigenversorgung. Das Ziel der PEP-Referenzprojektreisen ist es, Interessenten anhand aktueller Beispiele eine Vorstellung davon zu geben, welche PV-Lösungen für sie infrage kommen, was deutsche Spezialisten auf diesem Gebiet für sie tun können und wie deren Produkt-, Service- und Finanzierungsangebot konkret aussieht. Die Referenzprojekte sind so ausgewählt, dass sie die Rahmenbedingungen in den Teilnehmerländern widerspiegeln.

Die Projekte

So schilderte der baden-württembergische Solartechnik-Anbieter Off-Grid Europe GmbH die Elektrifizierung im ländlichen Senegal durch das Projekt ASER300. In diesem Projekt unter Federführung der Agence Sénégalaise d’Electrification Rurale (ASER) werden 300 Dörfer mit Strom versorgt. Off-Grid Europe hat den Auftrag für 120 Dörfer erhalten. Zum Einsatz kommen Photovoltaik und Batterien. Die nötige Elektrik und Elektronik hat der deutsche Anbieter in leicht transportierbare, kompakte Container gepackt. Diese Möglichkeit zur klimafreundlichen Elektrizitätsversorgung ist auch für Industriebetriebe in Afrika attraktiv, hoben die deutschen Solartechnik-Experten hervor. Gauff Engineering fungiert als Generalübernehmer für ASER und stellte sich während der Referenzprojektreise ebenfalls Fragen aus dem Publikum.

Eines der vorgestellten Referenzprojekte wurde vor wenigen Wochen in Mali fertiggestellt: Im Herzen von Bamako ist die Zentralwäscherei „La Lavandière“ nun mit einer Aufdach-PV-Anlage und mit einem an das Stromnetz angeschlossenen Transformator von 250 KVA ausgestattet. Das lokale Team des PEP war mit der Vorentwicklung maßgeblich an diesem Projekt beteiligt. Als Industrievertreter äußerte sich der Eigentümer von „La Lavandière“ Mamadou Sinsi Coulibaly und hob die Professionalität des deutschen Anbieters Tysilio und die Qualität der Arbeit hervor.

Das dritte Referenzprojekt wurde vom deutschen Projektpartner Raach Solar präsentiert. Das Unternehmen plante und installierte für JMK Pressing Industries in Côte d’Ivoire ein Photovoltaiksystem zur Eigenversorgung. Die Entscheidung für Solartechnik aus Deutschland wurde unter anderem getroffen, um durch die hochwertige Anlage dauerhaft Stromkosten und Brennstoffausgaben zu senken.

Möglichkeit zur Geschäftsanbahnung

Neben den projektbeteiligten Firmen nutzten weitere deutsche Solarunternehmen die Referenzprojektreise als Forum, um den westafrikanischen Industrievertreterinnen und -vertretern ihre Expertise vorzustellen, die Bedürfnisse der Kunden kennenzulernen und vor Ort bekannter zu werden. Die Organisatoren des PEP ermöglichten im Rahmen der Reise den interaktiven Austausch lokaler Teilnehmender mit von ihnen angefragten deutschen Unternehmen in kurzen Geschäftsanbahnungs-Gesprächen. Dies fand großen Anklang auf beiden Seiten: Xenia Rebsam von Off-Grid-Europe betonte, „Wir konnten einige gute Gespräche führen und Kontakte knüpfen. Mit jeweils zwei bis drei Stunden am Tag waren die Online-Termine auch sehr gut zu integrieren“.

Seien auch Sie dabei – weitere PEP-Referenzprojektreise Ostafrika

Die nächste PEP-Referenzprojektreise führt nach Ostafrika und findet zwischen dem 7. und 9. Dezember 2021 statt. Im Mittelpunkt stehen wieder PV-Eigenversorgungsanlagen, diesmal für Kenia, Ruanda und Uganda. Anmeldungen zu der dreitägigen Veranstaltung in englischer Sprache sind bis zum 8. November 2021 möglich.