Kap Verde

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Mit diesem ambitionierten – doch durch den Masterplan Plano Diretor do Setor Elétrico (PDSE 2018-2040) sehr realistischen – Ziel, reisten letzte Woche sechs deutsche Unternehmen virtuell auf die Kap Verden und trafen potentielle Kunden aus dem Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Technologien im Gebäudesektor.

Auf der digitalen Fachkonferenz am 16. November 2021, auf der die deutschen und kapverdischen Fachexperten zu den aktuellen Entwicklungen und Perspektiven in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Gebäuden in Deutschland und Kap Verde referierten, wurden sehr anschaulich Chancen und Herausforderungen auf den Kap Verden aufgezeigt und eine Brücke zwischen dem deutschen Angebot und der kapverdischen Nachfrage geschlagen.

Rito Évora von der kapverdischen Nationaldirektion für Industrie, Handel und Energie betonte in seiner Präsentation wiederholt die Wichtigkeit des Tourismus- und Bausektors und den durch den nationalen Aktionsplan enormen Bedarf an energieeffizienten Gebäudetechnologien. Hierzu zählen unter anderem die Aufstellung neuer Bauvorschriften mit Mindestkriterien an Neubauten zur Gewährleistung der thermischen Behaglichkeit unter Berücksichtigung des kapverdischen Klimas, die Einführung von verbindlichen Kriterien für Neubauten im Sinne der Nutzung von lokalen Systemen zur Energieerzeugung sowie die Einführung eines Energie- und Komfortzertifizierungssystems für alle Neubauten.

Trotz der Pandemie hat sich der Bausektor auf den Kap Verden relativ schnell wieder erholt, und es sind aktuell verschiedene Großprojekte in der Hotellerie sowie städtebauliche Maßnahmen in den Ballungszentren in Planung.

Als Großprojekt ist u.a. das Projekt „Riviera Mindelo“, mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 1,4 Mrd. Euro, auf der Insel São Vicente, zu berücksichtigen. Vorgesehen ist eine von Grund auf geplante „Green City“.

Die mehr als 60 Teilnehmer beider Länder zeigten sich nicht nur mit dem Wissenstand der anwesenden Fachreferenten und dem entsprechenden Erfahrungsaustausch, sondern auch mit der technisch gelungenen digitalen Durchführung der Fachkonferenz äußerst zufrieden.

An den darauffolgenden Tagen fanden knapp 60 B2B-Gespräche zwischen den sechs Unternehmen der deutschen Delegation und ca. 30 kapverdischen Unternehmen und Institutionen statt. Es konnten teilweise bereits konkrete positive Ergebnisse erzielt werden, die eine fundamentale Basis für eine weiterführende Zusammenarbeit schaffen.