BETD Side Event

© Geschäftsstelle der Exportinitiative Energie des BMWK

Der Berlin Energy Transition Dialogue (BETD) setzt Impulse für die globale Energiewende und ermöglicht durch verschiedene Formate den Austausch von Know-how. Im Einklang mit dem diesjährigen Motto des BETD “From Ambition to Action” ging es im Side-Event um Beispiele aus der Praxis: Technologie und Expertise aus Deutschland zur Umsetzung, Weiterentwicklung und Verbreitung vor Ort.

Trotz großer natürlicher Potenziale stellen die afrikanischen Märkte für erneuerbare Energien Unternehmen vor Herausforderungen. „In vielen afrikanischen Ländern sind erneuerbare Energien bereits wettbewerbsfähig und kosteneffizient“, erklärte Dr. Valérie Bischof, Beraterin für das Projektentwicklungsprogramm der Exportinitiative Energie. „Oft fehlt es aber an Vertrauen in die klimafreundlichen Energielösungen, vor allem weil die Anschaffungskosten zunächst hoch sind."

Das RES-Programm der Exportinitiative Energie stärkt gerade das Vertrauen, indem die Funktionsfähigkeit der vielfältigen und an die lokalen Bedürfnisse angepassten Energielösungen in den Zielmärkten erfahrbar und sichtbar wird. Vier dieser Projekte standen im Fokus der Veranstaltung. Die Teilnehmenden aus Deutschland, aber auch Ägypten, Shanghai, Dubai, Madagaskar, Libyen, Südafrika und Sambia stellten spannende Fragen zum Thema Nachhaltigkeit der Projekte.

Die Projekte

Die Green Solar Academy bildet in sechs afrikanischen Ländern Solar-Installateurinnen und -Installateure aus. Das deutsche Unternehmen entwirft das Curriculum und stattet die lokalen Partner nach dem „train the trainer“-Prinzip mit Methoden und Kompetenzen aus, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu ermöglichen. “Außerdem haben wir ein internationales Alumni Netzwerk geschaffen, das Kursteilnehmende dabei unterstützt, in der Industrie Fuß zu fassen“, sagte Geschäftsführerin und Mitbegründerin Antje Klauss-Vorreiter. Mehr Informationen zum vorgestellten Referenzprojekt in Togo gibt es hier.

Das Berliner Unternehmen Boreal Light GmbH hat sich auf solare Entsalzungsanlagen zur erschwinglichen Aufbereitung von Trink- und Bewässerungswasser spezialisiert. Dabei verfolgen sie einen ganzheitlichen Ansatz: das Frischwasser und Elektrizität werden den Off-Grid-Gemeinden zur Verfügung gestellt, das Abwasser wird zur Bewässerung, zum Anbau von Algen, für die Fischzucht und Sanitäranlagen verwendet. Auf eine Frage aus dem Publikum, welche Erfahrungen Boreal Light im Laufe der Zeit gemacht hätte, antwortete Geschäftsführer Hamed Beheshti: „Am Anfang haben wir viel zu viel über die Technologie nachgedacht. Jetzt wissen wir, dass es wichtiger ist, individuelle Ansätze für die Bedürfnisse jeder Gemeinde zu entwickeln und sie in diesen Prozess miteinzubeziehen.“ Erfahren Sie mehr über das Projekt in Tansania im Projektvideo.

In einer ländlichen Gemeinde in Sambia hat die Firma SolarworX ein lokales Stromnetz geschaffen. Sie entwickeln nicht nur modulare und kompakte Solar Home-Systeme, die Solarstrom in einer Batterie zwischenspeichern und für den Betrieb von Haushaltsgeräten zur Verfügung stellen, sondern verbinden sie zu einem auf Gleichstrom basierenden Mikronetz, aus denen auch Haushalte, die über kein eigenes Home-System verfügen, Strom beziehen können. Auch in diesem Projekt wurde die Erfahrung gemacht, dass ein Top-down Ansatz nicht funktioniert: „Die ganze Gemeinde muss hinter dem Projekt stehen“, so Betriebsleiter Alexander Hoffmann.

Die Solarlösung der Africa GreenTec AG im Senegal versorgt Haushalte und Unternehmen ohne Netzanschluss in einem etwas größeren Rahmen.

Solarprojekt im Senegal - Screenshot aus der Veranstaltung

Ausgehend von einem zentralen Containersystem können Dörfer mit bis zu 5000 Einwohnern mit Strom versorgt werden.

© Africa GreenTec

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