Nationalflagge Algerien

Die algerische Regierung hat Ende Februar einen neuen Nationalen Entwicklungsplan für erneuerbare Energien für den Zeitraum 2015-2030 verabschiedet. Damit aktualisiert Algerien seinen 2011 verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Plan und konkretisiert die technologiespezifischen Ausbauziele. Insgesamt ist bis 2030 im Stromsektor ein Zubau von 22 GW an erneuerbaren Energien geplant. Algerien würde dann 27% seiner Elektrizität auf Basis erneuerbarer Energiequellen erzeugen.

Die Vorgängerversion des Nationalen Entwicklungsplans aus dem Jahr 2011 beinhaltete lediglich Ziele für die Photovoltaik, die Windenergie und für solarthermische Kraftwerke (CSP). Zudem sah der Plan eine dreijährige Pilotphase vor, in der Testprojekte für diese Technologien in Betrieb genommen und ihre Wirtschaftlichkeit untersucht werden sollten. Da sich in dieser Pilotphase die Technologiekosten für PV und Windenergie im Vergleich zu solarthermischen Kraftwerken als deutlich niedriger erwiesen haben, wurden im aktualisierten Entwicklungsplan die Zubauziele für Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf 13,5 GW bzw. 5 GW angehoben und das Ziel für CSP von über 7 GW auf 2 GW abgesenkt. Zudem sieht der aktualisierte Entwicklungsplan auch einen Ausbau in den Bereichen Biomasse (1 GW), Kraft-Wärme-Kopplung (400 MW) und Geothermie (15 MW) vor.

Für Strom aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen wurden bereits Mitte letzten Jahres feste Einspeise-vergütungen eingeführt. Die Vergütungen richten sich nach Größe und Auslastung der Anlagen und werden über 20 Jahre garantiert. Daneben können Betreiber Erneuerbarer-Energie-Anlagen auch eine Unterstützung durch den Fonds für erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung beantragen. Der Fonds wurde im Jahr 2013 eingerichtet und wird durch eine Abgabe in Höhe von 1% auf Einnahmen der Öl- und Gasindustrie gespeist.

Neben der Schonung fossiler Ressourcen und der Einsparung von Treibhausgasemissionen erhofft sich die algerische Regierung von dem Ausbau der Erneuerbaren auch positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt.