Nationalflagge Benin

In Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Hilfsorganisation Millennium Challenge Corporation (MCC) will die Regierung von Benin die Stromversorgung durch Bezuschussung Erneuerbarer-Energien-Projekte fördern.

Nur etwa ein Drittel der zehn Millionen Einwohner von Benin werden mit Strom versorgt. Während Haushalte städtischer Gebiete zu mehr als 50% an das Stromnetz angeschlossen sind, liegt dieser Wert bei nur etwa 4,5% in ländlichen Regionen. Auch im regionalen Vergleich mit anderen Niedrigeinkommensländern in Afrika liegt der Pro-Kopf-Stromverbrauch unterhalb des Durchschnitts und entspricht mit 110 kWh pro Kopf etwa 0,01% des durchschnittlichen Stromverbrauchs eines Landes mittleren Einkommens. Gleichzeitig hat sich die Stromnachfrage über die letzten zehn Jahre verdoppelt. Eine weitere Verdopplung wird über die nächsten fünf Jahre erwartet. Diesen Anstieg können nationale Stromerzeugungskapazitäten bei Weitem nicht decken. Im Jahr 2012 wurden 99% der im Land verbrauchten Elektrizität in Höhe von etwa 1.065 GWh aus Nigeria und Ghana importiert.

In einem gemeinsamen Programm mit der beninischen Behörde Unité de Coordination de la Formulation du 2eme Programme et Suivi des Reformes de MCA-Benin (UCF) rief die MCC internationale Interessenten kürzlich dazu auf, Projektvorschläge für Off-Grid-Lösungen auf Basis erneuerbarer Energien für eine erhöhte Stromversorgung einzureichen. Besonders Projekte für die Stromproduktion und -speicherung auf Haushaltsebene, die Produktion und Verteilung auf Gemeindeebene sowie zur Stromversorgung zentraler öffentlicher Infrastruktur wie zum Beispiel von Krankenhäusern und Pumpstationen waren gefragt. Dabei wurde insbesondere ein Fokus auf Photovoltaik-Anlagen gesetzt. Anhand dieser Vorschläge wird über die Höhe von Zuschüssen zur Projektfinanzierung noch entschieden. Derzeit sind  Zuschüsse zwischen 100.000 und 5.000.000 US-Dollar im Gespräch, die 50% bis 65% des Projektvolumens decken sollen. Weiterhin werden auf Basis der eingereichten Projektvorschläge das Gesamtvolumen, die Implementierungsansätze sowie der Zeitrahmen des Förderprogramms definiert.