Nationalflagge Costa Rica

Die Regierung in Costa Rica beschloss Anfang März die regulatorischen Details für eine dezentrale Stromerzeugung. Nach einer öffentlichen Anhörungsphase werden die Regelungsinstrumente für das geltende Net-Metering-System voraussichtlich Mitte April in Kraft treten und den Anschluss kleiner Elektrizitätserzeugungsanlagen (bis 1MW) an das öffentliche Stromnetz ermöglichen.

Obwohl die costa-ricanische Regulierungsbehörde „Autoridad Reguladora de los Servicios Públicos“ (ARESEP) bereits im April 2014 die Verordnung „Planeamiento, Operación y Acceso al Sistema Eléctrico Nacional“ (POASEN) zur dezentralen Energieerzeugung veröffentlicht hatte, fehlten bis dato die Instrumente zur Umsetzung der Verordnung. Die Behörde genehmigte jetzt unter anderem die Methode zur Berechnung der drei verschiedenen Tarife, die für den Netzanschluss der Anlagen entscheidend sind: Dabei handelt es sich um die einmalige Anschlussgebühr, um die Kosten für einen monatlichen Netzzugang und um den Preis, für den die Kunden ihren überzähligen Strom an den Energieversorger verkaufen können. Das zuständige Ministerium für Umwelt und Energie (MINAE) hat laut Medienangaben außerdem die Anforderungen zum Netzanschluss fertiggestellt. Anlagen, die dem Eigenverbrauch dienen, sollen demnach einem beschleunigten Registrierungsverfahren unterstehen. Für den Verkauf des überschüssigen Stroms werde aber eine Konzession benötigt. Die Details werden zeitgleich im Anschluss an die Anhörungsphase veröffentlicht.

Mit den nun beschlossenen Regelungsinstrumenten wird es laut lokalen Medienangaben für die Energieversorgungsunternehmen Costa Ricas nach der Anhörungsphase verpflichtend sein, ihren Kunden Angebote zur dezentralen Stromerzeugung zu machen.

Costa Rica hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2021 als erstes Land der Welt klimaneutral zu sein. Zu diesem Zweck wird vor allem Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt, doch die Regierung setzt auch auf PV, Wind und Bioenergie im Rahmen der Pläne für eine dezentrale Energieversorgung.