Nationalflagge Oman

Im September dieses Jahres wird in der Region Dhofar im Süden des Sultanats Oman die erste PV-Freiflächenanlage des Landes eingeweiht. Wie die omanische Rural Areas Electricity Company (Raeco), die vor allem ländliche Regionen in Oman mit Strom versorgt, mitteilte, konnte die in Zusammenarbeit mit einer indischen Firma gebaute Anlage mit einem Investitionswert von ca. 1 Mio. USD (0,9 Mio. EUR) bereits im Juni den Betrieb aufnehmen. Raeco wird den Strom des 307-kW-Kraftwerks über 20 Jahre zu einem nicht näher spezifizierten Preis abnehmen. Der Energieversorger kündigte bereits an, die Anlage nach einer ersten Testphase weiter ausbauen zu wollen.

In den nächsten fünf Jahren will Raeco ihr Energieportfolio weiter diversifizieren. Insgesamt strebe man bis 2020 einen Erneuerbare-Energie-Anteil von 25% an der Stromproduktion an. Bei der von Raeco momentan betriebenen Stromerzeugungskapazität von 680 MW entspräche dies einer Erneuerbare-Energie-Kapazität von mindestens 170 MW. Um dieses Ziel zu erreichen, baut das Energieversorgungsunternehmen in Kooperation mit einer Firma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bereits einen 50-MW-Windpark, dessen Fertigstellung für Mai 2017 geplant ist. Die Investitionskosten für den Park werden mit ca. 200 Mio. USD (182 Mio. EUR) angegeben.

Darüber hinaus teilte das staatliche Ölunternehmen Petroleum Development Oman (PDO) aktuell mit, dass es zusammen mit einer US-amerikanischen Firma eines der größten Concentrated-Solar-Power-Kraftwerk der Welt plane. Die Anlage mit dem Namen Miraah (Spiegel) wird Dampf produzieren, der anschließend in Bohrlöcher injiziert wird, um tiefliegende Öl- und Gasressourcen zu fördern. Bisher wird zu diesem Zweck Erdgas verwendet. Durch die CSP-Anlage erhofft sich PDO Erdgaseinsparungen in einer Größenordnung von 5,6 Billionen BTU (1.641 GWh) pro Jahr. Die geplante Anlage mit einer Kapazität von 1.021 MW erhält 53 Mio. USD (48 Mio. EUR) Unterstützung vom staatlichen State General Reserve Fund, der die staatlichen Öleinnahmen Omans verwaltet. Aktuellen Planungen zufolge soll die erste Phase des Projekts im Jahr 2017 mit der Dampfproduktion beginnen. Eine 7-MW-Pilotanlage ist bereits seit 2012 in Betrieb.