Nationalflagge Schweiz

Mit der Erhöhung der Förderabgabe für erneuerbare Energien für die Schweizer Stromkunden steigert die Schweiz das Fördervolumen zur Gewährung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) für Strom aus Erneuerbare-Energie-Anlagen. Die Abgabe wird ab Januar 2016 von bisher 1,1 CHF-Rp./kWh auf 1,3 CHF-Rp./kWh (etwa 1,2 EUR-Cent/kWh) angehoben. Im Rahmen der nationalen Energiestrategie soll sie bis 2050 auf 2,3 CHF-Rp./kWh (etwa 2,1 EUR-Cent/kWh) gesteigert werden. Die KEV deckt die Differenz zwischen Produktionskosten und Marktpreis von aus erneuerbaren Energien generiertem Strom und garantiert den Produzenten so einen Preis, der ihren Produktionskosten entspricht. Sie gilt für Wasserkraft (bis 10 MW), Photovoltaik (ab 10 kW), Windenergie, Geothermie und Biomasse. Die KEV wird ab Inbetriebnahme der Anlage für einen Zeitraum von 20 Jahren gewährt (bei Biomasseanlagen zehn Jahre) und kann bei der nationalen Netzgesellschaft „Swissgrid“ beantragt werden. Die jährliche Förderung wird über das verfügbare Volumen des KEV-Fonds technologiespezifisch gedeckelt. Anträge, die die Förderbedingungen erfüllen, aber aufgrund der Deckelung nicht mehr berücksichtigt werden können, werden auf eine Warteliste gesetzt. 

Laut Angaben des Bundesamtes für Energie (BFE) soll insbesondere die bislang schwach ausgebaute Windenergienutzung in der Schweiz vom erhöhten Fördervolumen profitieren. Sowohl der Nationalrat, als auch die Beratungskommission zur Energiestrategie haben die Ausbauziele für Windenergie bei Beratungen im Mai 2015 bekräftigt, was auf mehr Unterstützung für die Windenergie hindeute. Im Jahr 2015 generiert die Schweiz schätzungsweise 100 GWh an Windstrom, womit sie pro Kopf im Vergleich zu den 28 EU-Staaten auf dem viertletzten Platz liegt. Dennoch ist die erzeugte Strommenge aus Windenergie in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und soll 2035 bei 1,5 TWh und 2050 bei 4,3 TWh liegen, was etwa 7% des prognostizierten Strombedarfs des Landes entsprechen soll.

Neben den etwa 600 Windkraftanlagen, die bislang über die KEV gefördert werden, stehen noch über 300 auf der Warteliste. Zudem werden Windenergieprojekte häufig durch langwierige Genehmigungsverfahren aufgrund von Bürgerprotesten erschwert, weshalb der schweizerische Windverband „Swiss Éole“ verstärkt auf Bürgerdialoge und Aufklärung über die Umweltverträglichkeit der Windenergie setzt.