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Einführung von Net-Metering auf Mauritius, ein neues Förderprogramm für PV-Anlagen auf den Seychellen, ein Ausbauziel für erneuerbare Energien von 100% in Belize und der „Martinique Action Plan for Renewable Energy Development on Islands“: weltweit forcieren Inselstaaten den Ausbau erneuerbarer Energie, um sich unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen und dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Am 24. August 2015 führte das Central Electricity Board (CEB) des im Indischen Ozean gelegenen Inselstaates Mauritius Net-Metering für Photovoltaik- und Kleinwindanlagen ein. Bis zu 2.000 Kunden haben nun die Möglichkeit, Anlagen mit einer Kapazität von bis zu 3,5 kW für das Programm registrieren zu lassen (insgesamt maximal 5,2 MW). Bis Ende September waren bereits 300 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 1,1 MW beim CEB eingegangen. Seit dem 1. Juli 2015 können Investitions- und Installationskosten für PV-Anlagen und Batteriespeicher außerdem steuerlich abgesetzt werden.

Auch auf den Seychellen wird die Photovoltaik weiter gefördert. Mitte Juni dieses Jahres verkündete Präsident James Michel neue Fördermaßnahmen. Im Jahr 2016 soll demzufolge ein staatliches PV-Programm beginnen, das darauf abzielt, insgesamt 5 MW PV-Dach- und Freiflächenanlagen zu errichten. Diese sollen die ärmeren Teile der Bevölkerung mit kostengünstiger Energie versorgen. Die Maßnahmen komplementieren ein Photovoltaik-Förderprogramm, das bereits im Mai 2014 eingeführt wurde und privaten Haushalten sowie Gewerbetreibenden einen Zuschuss von bis zu 35% der Anschaffungs- und Installationskosten für PV-Anlagen bis 3 kW bietet. Laut Energieminister Didier Dogley werden bis Ende 2015 1,8 MW unter diesem Programm installiert sein.
Außerdem kündigte die Regierung an, im Oktober 2015 PV-Freiflächenanlagen mit einer Gesamtkapazität von ebenfalls 5 MW ausschreiben zu wollen. Am 1. Januar 2016 tritt zudem eine Regelung in Kraft, der zufolge Neubauten über eine Photovoltaik-Anlage verfügen müssen. Energieminister Dogley verkündete deshalb Ende September 2015, dass das Ausbauziel von 15% erneuerbarem Strom bis 2030 voraussichtlich bereits im Jahr 2020 erreicht werden wird. Mitte 2015 betrug der Erneuerbare-Energien-Anteil an der Stromproduktion auf den Seychellen 4,5%.

Der zentralamerikanische Staat Belize, der über eine lange Küstenlinie am Karibischen Meer und zahlreiche Inseln verfügt, bestätigte Ende Juni 2015 seine Teilnahme an der „Ten Island Challenge“ der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Carbon War Room und des Rocky Mountain Institute. Die 2014 gegründete „Ten Island Challenge“ unterstützt karibische Inselstaaten, verbindliche Ausbauziele und Erneuerbare-Energie-Strategien zu entwickeln. Belize, das bereits 60% seines Energiebedarfs über Wasserkraft und Bioenergie abdeckt, hat sich nun zum Ziel gesetzt, bis 2033 89% seines Energiebedarfs im Transportsektor und der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Langfristig sollen 100% erreicht werden.
Neben Belize nehmen bereits Aruba, die Bahamas, die Britischen Jungferninseln, Dominica, Grenada, San Andrés und Providencia, St. Kitts und Nevis, St. Lucia sowie die Turks- und Caicosinseln an dem Programm teil.

Ebenfalls im Juni 2015 beschlossen 27 Inselstaaten unter Schirmherrschaft der International Renewable Energy Agency (IRENA) den „Martinique Action Plan for Renewable Energy Development on Islands“, der den Ausbau von erneuerbaren Energien auf Inseln zum Ziel hat. Die Initiative bietet teilnehmenden Staaten technische und regulatorische Unterstützung bei der Entwicklung von Erneuerbare-Energie-Strategien. Sie ergänzt so die im September 2014 gegründete „SIDS Lighthouses Initiative“ der UN und der IRENA, die bis 2019 insgesamt 500 Mio. USD zur Verfügung stellen will, um auf Inselstaaten PV- (100 MW), Wind- (20 MW) sowie einige Kleinwasser-, Geothermie- und Meeresenergieprojekte zu realisieren.