Bangladesch

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Die Regierung von Bangladesch hat vor kurzem das Ziel festgelegt, bis Ende 2021 eine Stromerzeugungsleistung aus erneuerbaren Energiequellen (EE) in Höhe von 3.168 MW bereitzustellen.

Von den nun beschlossenen 3.168 MW sollen allein 1.740 MW durch Solarenergie (ca. 55%) und 1.370 MW durch Windenergie (ca. 43%) abgedeckt werden. Im Bereich Bioenergie sind insgesamt 54 MW (47 MW Biomasse und 7 MW Biogas) und 4 MW Kleinwasserkraft vorgesehen. Bangladeschs Großwasserkraftleistungen sind in den geplanten EE-Kapazitäten nicht eingeschlossen. Die Regierung veröffentlichte zudem einen Zeitplan für die schrittweise Realisierung des EE-Ziels bis 2021. Demnach sollen bis Ende des Jahres 2015 224 MW EE-Leistungen installiert sein und im Laufe von 2016 weitere 292 MW aufgebaut werden. 2017 gilt als ambitioniertestes Jahr mit einem Zubau von 681 MW. Danach sinken die geplanten Ausbauraten auf Jahreswerte zwischen 410 und 594 MW. Laut den Regierungsplänen soll sich der Großteil (67%) der 3.168 MW EE-Stromerzeugungskapazitäten in Privatbesitz befinden, während sich die restlichen 33% auf sechs staatliche Stromerzeugungsunternehmen verteilen werden.

Im Oktober 2015 wies Bangladesch insgesamt 176 MW an EE-Kapazitäten zur Stromerzeugung auf (48 MW unter seinem EE-Ziel für 2015). Davon machten allein PV-Anlagen (v. a. Heimsysteme und Aufdachanlagen) etwa 95,5%, Bioenergie ca. 3,4% und Windenergie 1,1% aus. Zusätzlich verfügt das Land seit den 1960er Jahren über ein 230-MW-Wasserkraftwerk.

Bangladesch hat seit seiner politischen Unabhängigkeit von Pakistan 1971 verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um eine bestehende Energieknappheit zu bekämpfen. 2008 verkündete die aktuelle Regierung die „Vision 2021“: eine 100%-ige Elektrifizierung des Landes bis 2021. 2014 hatten 68% der Haushalte Zugang zu Strom. Ebenfalls im Jahr 2008 wurde die „Renewable Energy Policy“ durch die Stromabteilung („Power Division“) des Ministeriums für Strom, Energie und Mineralressourcen zur Förderung erneuerbarer Energiequellen eingeführt. Darin ist festgelegt, den EE-Anteil an der Bruttostromerzeugung des Landes bis 2020 auf 10% zu erhöhen.