Nationalflagge Marokko

Der marokkanische König verkündete in seiner Rede auf der UN-Klimakonferenz in Paris Anfang Dezember neue ambitionierte Ausbauziele für erneuerbare Energien. So will Marokko nun bis 2030 seinen Energiebedarf zu 52% aus erneuerbaren Energien decken. Das Land schreibt damit sein bisheriges Ziel von 42% bis 2020 um weitere 10 Prozentpunkte bis 2030 fort. Der marokkanische Energieminister Abdelkader Amara gab bekannt, dass zur Zielerreichung je 2 GW an neuen Erzeugungskapazitäten aus Solar- und Windenergie sowie Wasserkraft hinzugebaut werden sollen.

Vor fünf Jahren trat in Marokko das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft. Dies ermöglicht es unabhängigen, privaten Stromerzeugern, Erneuerbare-Energie-Projekte zu bauen und den produzierten Strom direkt an Kunden zu verkaufen. Seither nehmen die Marktaktivitäten stetig zu. Bereits im letzten Monat hatte die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) verkündet, das erste Wind-Projekt im Privatsektor in Marokko zu finanzieren (siehe Marktnachricht vom 11.11.2015). Nun informierte die EBRD, dass der Vertrag zur Finanzierung und zum Bau der Anlage von allen Beteiligten unterzeichnet wurde. Der 120-MW-Windpark wird ohne jegliche staatliche Unterstützung gebaut. 85% des erzeugten Stroms wird an drei Großunternehmen aus der Zementbranche veräußert.