Nationalflagge Dschibuti

Mitte Januar 2016 fiel im ostafrikanischen Dschibuti der Startschuss für den Bau der ersten netzgekoppelten PV-Anlage des Landes. Das 300-MW-Projekt wird im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Partner-schaft von einem Schweizer Projektentwickler realisiert und ist der erste Schritt in Richtung einer 100%-igen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bis 2020.

Die Solarstromanlage mit Gesamtkosten von 360 Mio. EUR wird in sechs Phasen à 50 MW gebaut. Die erste Phase soll Ende 2016 abgeschlossen sein. Der dschibutische Stromversorger Electricité de Djibouti (EDD) wird den von dem Solarkraftwerk produzierten Strom im Rahmen eines Power Purchase Agreements (PPA) abnehmen.

Ebenfalls im Jahr 2016 soll zudem der Bau des ersten Windparks in Dschibuti beginnen. Ein entsprechender Vertrag für die Errichtung eines 60-MW-Parks wurde im Juni 2015 vom dschibutischen Energieminister Ali Yacoub Mahmoud mit einer chinesischen Firma unterschrieben.

Darüber hinaus wird das technische Geothermiepotenzial in Dschibuti auf 1.000 MW geschätzt. Ende 2013 gründete die Regierung das Büro zur Entwicklung der Geothermie (Office de Développement de l’Energie Géothermique), das die Steuerung der Erkundung und Erschließung der Geothermieressourcen im Land zur Aufgabe hat. Dschibuti ist zudem Mitglied der Global Geothermal Alliance, die im Dezember 2015 auf dem Pariser Klimagipfel gegründet wurde und das Ziel hat, bis 2030 die weltweit installierte Kapazität zur geothermischen Stromerzeugung zu verfünffachen (vgl. Marktnachricht vom 15.12.2015).

Die 873.000 Einwohner Dschibutis werden aktuell zu 65% durch Stromimporte aus dem westlichen Nachbarland Äthiopien versorgt. In Dschibuti selbst waren 2010 (letzter verfügbarer Stand) lediglich Dieselkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 125 MW installiert. Da auch der Diesel importiert werden muss, hat sich die dschibutische Regierung im Jahr 2012 das Ziel gesetzt, die Stromversorgung bis Ende 2020 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.