Nationalflagge St. Lucia

Mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage will die Regierung der Karibikinsel St. Lucia einen wichtigen Schritt zur Erreichung ihrer Erneuerbare-Energien-Ziele machen. Das 3,2-MW-Projekt soll nahe La Tourney im Süden der Insel entstehen. Noch im Februar wird der nationale Stromversorger, die Saint Lucia Electricity Services Ltd. (LUCELEC), laut Energieminister James Fletcher eine entsprechende Ausschreibung veröffentlichen. St. Lucia hatte sich Anfang 2014 zum Ziel gesetzt, bis 2020 35 % seiner Stromversorgung durch erneuerbare Energien abzudecken.

Am 14. Januar 2016 entschieden LUCELEC und die Regierung zudem, dass sie gemeinsam einen Plan zur Koordinierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien ausarbeiten werden, um die gesteckten Ziele erreichen zu können.

Zu den bisherigen Bemühungen zählen unter anderem Projekte im Windenergie- und Geothermiebereich. Bereits im April letzten Jahres errichtete ein texanischer Projektentwickler eine Windmessstation im Osten der Insel. Nach der Auswertung der gesammelten Daten soll das Unternehmen im Auftrag der Regierung einen 12-MW-Windpark bauen.

Auch das Geothermiepotenzial der Insel soll genutzt werden, um eine größere Unabhängigkeit von Dieselimporten zu erreichen. 2015 begannen erste Oberflächenerkundungen in der Nähe des Soufriere-Vulkans, auf die Probebohrungen folgen sollen. Die Regierung möchte in der Region eine Geothermieanlage zur Stromerzeugung mit einer Kapazität von mindestens 15 MW bauen. Laut einem Bericht des Worldwatch Institute vom Oktober 2015 liegt das technische Geothermiepotenzial auf St. Lucia bei bis zu 680 MW.

2015 betrug die Stromerzeugungskapazität auf der 182.000 Einwohner zählenden Insel 88,6 MW, wobei 0,2 MW von dezentralen PV-Anlagen stammten. Die restliche Leistung wurde von Dieselgeneratoren bereitgestellt.