Nationalflagge Guatemala

Die Zentralamerikanische Bank für wirtschaftliche Integration (Banco Centroamericano de Integración Económica - BCIE) unterzeichnete eine Vereinbarung mit den Entwicklern des Kleinwasserkraftprojekts La Ceiba, das demnach in der aktuellen Präinvestitionsphase einen Investitionszuschuss in Höhe von 73.250,00 US-Dollar erhält. Das so geförderte Kraftwerk im Süden Guatemalas soll jährlich 2.780 MWh Strom produzieren.

Die Vereinbarung wurde im Rahmen des Projekts zur Beschleunigung der Investitionen in erneuerbare Energien in Mittelamerika und Panama (Proyecto Acelerando las Inversiones en Energía Renovable en Centroamérica y Panamá - ARECA) geschlossen, das von den Vereinten Nationen finanziert wird. Dieses soll die Entwicklung kleiner Erneuerbarer-Energien-Projekte (< 10 MW) unterstützen. Durch das Programm bietet die BCIE neben Investitionskostenzuschüssen für EE-Projekte lokalen Finanzinstitutionen auch Kreditgarantien.

Die guatemaltekische Regierung sieht vor, bis 2027 einen EE-Anteil von 70% im Energiemix zu erreichen, im Vergleich zu gut 50% im Jahr 2012. In Guatemala waren 2015 3.752,5 MW Stromerzeugungskapazitäten installiert, davon 1.137,4 MW Wasserkraft, 49,2 MW Geothermie, 85 MW Photovoltaik und 53,8 MW Windenergie. Um den geplanten Zubau von jährlich 150 MW bis 2027 zu steuern, führt Guatemala seit 2011 Auktionen zur Errichtung großer EE-Projekte durch. Betreiber von Erneuerbare-Energie-Anlagen profitieren in Guatemala generell von Steuervergünstigungen, wie einem Erlass der Einfuhrsteuer auf importierte Komponenten und einem Erlass der Einkommenssteuer für zehn Jahre. Daneben verfügt Guatemala seit 2008 über ein Net-Metering-System für Photovoltaik. In Bezug auf einen breiten Ausbau dezentraler EE-Kapazitäten stellt die Projektfinanzierung jedoch aktuell noch eine Hürde in dem Land dar. Der Landesverantwortliche der BCIE bemerkte daher, dass die ARECA-Initiative einen wichtigen Schritt zur Unterstützung kleiner EE-Produzenten in Guatemala bedeute.