Zielmarktübergreifend

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Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS möchte in einem länderübergreifenden Landstrich insgesamt 2 GW an Erneuerbaren-Energien-Anlagen aufbauen. Der Geschäftsführer des Zentrums für erneuerbare Energien (EE) und Energieeffizienz der ECOWAS (ECOWAS Regional Centre for Renewable Energy and Energy Efficiency - ECREEE), Mahamma Kappiah, gab nun aktuelle Entwicklungen in Bezug auf den sogenannten 2-GW-Erneuerbare-Energien-Korridor bekannt.

Demnach ist es die Absicht des ECREEE, mehrere EE-Anlagen mit installierten Kapazitäten von jeweils ca. 10 - 15 MW zu errichten. Dabei sollen insbesondere Photovoltaik, aber auch Windenergie und kleine Wasserkraft genutzt werden. Für die geplanten 2 GW ist eine regionale Aufteilung vorgesehen. Nigeria habe bereits mitgeteilt, 1-GW-EE-Kapazität aufbauen zu wollen. Für andere Regionen käme entsprechend die Installation von 200 oder 500 MW in Frage. Dies beträfe die Mitgliedsstaaten der ECOWAS Benin, Burkina Faso, die Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde, Liberia, Mali, Niger, Senegal, Sierra Leone und Togo (neben Nigeria). Das ECREEE prüft derzeit, welche weiteren Länder an dem Projekt beteiligt sein werden. Als die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft im Juli 2015 die ersten Pläne zur Entwicklung eines EE-Korridors ankündigte, benannten Vertreter des ECREEE noch spezifisch die Sahara-Region, von Senegal bis Niger, als Ort der Projektumsetzung.

Laut den nun bekanntgegebenen Plänen ist es außerdem das Ziel des ECREEE, die Projekte zeitgleich über einen Ausschreibungsmechanismus zu vergeben. So sollen Skaleneffekte in Bezug auf die zu erzielenden Preise genutzt werden können. Zur weiteren Ausarbeitung der Pläne möchte das ECREE EU-finanzierte technische Hilfe nutzen. Bis Ende des Jahres 2016 plant Kappiah, weitere Details zu dem Projekt bekannt geben zu können. Dies beinhaltet, in welchen Gegenden Anlagen gebaut werden, mit welchen Kosten zu rechnen ist und wie der Anschluss an das Übertragungsnetz geregelt wird.

Die Ankündigung stellt ein mittelfristig dynamisches Marktwachstum in Westafrika in Aussicht, nachdem erst Mitte April 2016 in Ghana die derzeit größte PV-Anlage in der Region mit 20 MW ans Netz gegangen ist (vgl. Marktnachricht vom 21. April 2016). Zum Stand 2014 waren in den Ländern, die Mitglied der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft sind, insgesamt erst 39 MW Erneuerbare-Energien-Kapazitäten (ohne große Wasserkraft) installiert.