Ende Mai hat die Wettbewerbsbehörde des australischen Bundesstaates Queensland, die Queensland Competition Authority (QCA), die neuen Einspeisetarife für Photovoltaikanlagen mit einer Größe von bis zu 5 kW veröffentlicht. Im Vergleich zum Jahr 2015/2016 steigen die Tarife 2016/2017 um über 17% auf 7,448 australische Cent pro Kilowattstunde (4,8 Eurocent).

In Queensland richten sich die Einspeisetarife für kleine PV-Anlagen nach den eingesparten Kosten der Stromversorger, wenn diese Strom von privaten Kleinerzeugern abnehmen. Diese verhinderten Kosten richten sich insbesondere nach dem Großhandelspreis, zu dem die Versorger den Strom normalerweise hätten einkaufen müssen, sowie nach den vermiedenen Übertragungsverlusten durch die dezentrale Erzeugung und eingesparten Strommarktgebühren. Ein deutlicher Anstieg der Großhandelspreise im vergangenen Jahr führte nun zur Anhebung der PV-Einspeisetarife.

Nach Abzug des von den Erzeugern selbstverbrauchten PV-Stroms wird die Einspeisevergütung für die verbleibende, ins Stromnetz eingespeiste Strommenge entrichtet. Zwar ist der Tarif vergleichsweise niedrig, doch die Laufzeit ist unbeschränkt. Darüber hinaus vergab Queensland im Rahmen des Solar Bonus Schemes zwischen 2008 und 2012 PV-Einspeisetarife von 0,44 AUD pro kWh (0,28 EUR). Registrierte Erzeuger erhalten diese Vergütung noch bis 2028, sind aber von der aktuellen Erhöhung nicht betroffen.

Ende März 2016 lag die installierte PV-Leistung in Queensland bei 1,5 GW, wovon 93% von privaten Photovoltaik-Anlagen mit einer Kapazität von weniger als 10 kW stammen. Damit ist der Bundesstaat der größte PV-Markt in Australien.

Während die Förderung von kleinen Erneuerbare-Energie-Anlagen Aufgabe der Bundesstaaten ist, werden Anlagen mit einer Kapazität von über 5 kW durch den bundesweiten EE-Zertifikate-Markt unterstützt. Nach langer politischer Unsicherheit hatte das australische Parlament im Juni 2015 ein entsprechendes Ausbauziel von 33 TWh pro Jahr bis 2020 verabschiedet (vgl. Marktnachricht vom 30.06.2015).