Nationalflagge Griechenland

Laut dem griechischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel werden bis Anfang Juli 2016 neue Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) verabschiedet. Die Vergütung für EE-Strom soll zukünftig im Rahmen von Auktionen festgelegt werden. Anlagen auf Inseln, die nicht mit dem Stromnetz des Festlandes verbunden sind, sind von den neuen Regelungen ausgenommen. Dies gilt ebenfalls für laufende EE-Projekte, die bereits feste Vergütungen erhalten. Auch EE-Anlagen unter 500 kW sollen weiterhin den gesetzlich geregelten Einspeisetarif erhalten. Für Windkraftanlagen gilt eine Grenze von 3 MW oder drei Erzeugungseinheiten.

Pilotausschreibungen für Photovoltaik über insgesamt 50 MW sind noch für dieses Jahr geplant. Eine erste Auktion soll für Anlagen mit einer Leistung von 0,5 - 1 MW erfolgen, eine zweite für Anlagen von mehr als 1 MW. Die Vergütungsobergrenze wird dabei voraussichtlich bei 90 Euro/ MWh liegen.

Bereits im Februar dieses Jahres wurde ein erster Entwurf zum Ausschreibungsmodell veröffentlicht. Hintergrund der Anpassung der EE-Rahmenbedingungen sind die seit 2014 gültigen Environmental and Energy State Aid Guidelines (EEGA) der EU. Demnach müssen EE-Anlagenbetreiber den erzeugten Strom ab 2016 auf dem freien Markt verkaufen. Feste Einspeisetarife werden dabei durch Marktprämien ersetzt. Die EEGA müssen bis 2017 vollständig in nationales Recht der EU-Staaten umgewandelt sein.

Die Einführung eines Auktionssystems zur marktbasierten Ermittlung der Vergütungen soll den Anlagenbau in Griechenland wieder vorantreiben. Insbesondere die massive Kürzung der PV-Einspeisetarife im Jahr 2014 führte zu einer Stagnation der installierten PV-Leistung 2014 und 2015 bei 2.596 MW. PV-Anlagen erhalten seit der Kürzung eine Vergütung zwischen 90 Euro/MWh und 115 Euro/MWh über 20 Jahre, je nach Leistung, Standort und Aufbau der Anlage. Während auch der Ausbau der weiteren EE-Technologien in den letzten Jahren insbesondere aufgrund der Wirtschaftskrise stagnierte, schreitet der Windenergieausbau in Griechenland kontinuierlich voran (vgl. Marktnachricht vom 24.05.2016).