Nationalflagge Laos

Kürzlich wurde das erste netzgebundene Photovoltaik (PV)-Projekt im Gewerbesektor in Laos verwirklicht. Die Anlage weist eine Leistung von 90 kWp auf und wurde in der Hauptstadt Vientiane auf dem Dach eines Bankgebäudes installiert.

Realisiert hat die PV-Dachanlage ein laotischer Projektentwickler. Er erwartet, dass durch den Betrieb der Anlage Stromkosteneinsparungen von jährlich 20.000 US-Dollar erzielt werden. Möglich wird dies aufgrund der aktuellen Strompreise für gewerbliche Verbraucher von bis zu 1.429 laotischen Kip (umgerechnet ca. 0,15 EUR) pro Kilowattstunde. Da die Strompreise 2017 um 2% angehoben werden, kann zukünftig ein steigendes Interesse von gewerblichen Stromkunden an Erneuerbare-Energien-Lösungen zur Eigenversorgung angenommen werden.

Ende 2014 belief sich die installierte PV-Leistung in Laos auf gerade einmal 432 kW. Bisher wurden vor allem Solar-Heimsysteme zur Elektrifizierung ländlicher Haushalte aufgebaut. Jedoch nimmt der PV-Markt im gesamten südostasiatischen Raum an Fahrt auf. Auch Laos will von diesem Trend profitieren. Im Rahmen der laotischen Erneuerbare-Energien (EE)-Strategie soll eine installierte PV-Leistung von 33 MW bis 2025 erreicht werden. Zur Förderung des EE-Ausbaus werden bisher vor allem Steuererleichterungen sowie Befreiungen von Importzöllen für EE-Anlagenausrüstung gewährt. Zudem können Stromabnahmeverträge mit dem staatlichen Versorger EdL abgeschlossen werden. Ein Einspeisetarif existiert nicht, jedoch arbeitet das Energieministerium an der Einführung einer entsprechenden Vergütungspolitik.

Bisher bezieht Laos seinen Strom fast ausschließlich aus Wasserkraft, insbesondere aus Großanlagen ab 15 MW Leistung. 80% der Erzeugung werden in die Nachbarländer Thailand, Vietnam und Kambodscha exportiert. Neben Wasserkraft und PV trugen 2014 lediglich noch Biomasseanlagen zur Stromerzeugung bei. Sie stellten knapp 40 MW an der Ende 2014 installierten Leistung von insgesamt 3.335,2 MW bereit.