Nationalflagge Niger

Der von der Afrikanischen Entwicklungsbank verwaltete Fonds für nachhaltige Energien in Afrika (Sustainable Energy Fund for Africa, SEFA) wird die Entwicklung eines Ausbauprogramms für mit erneuerbaren Energien (EE) betriebene Inselnetze in Niger mit 1 Mio. USD bezuschussen. Insgesamt sollen bis 2020 in ländlichen Regionen ohne Zugang zum öffentlichen Stromnetz 15 MW an regenerativer Energie zur Verfügung stehen.

Durchgeführt wird das Mini-Grid-Programm vom nigrischen Erneuerbare-Energien-Direktorat (Direction des Énergies Renouvelables et des Énergies Domestiques, DERED). Das im Energieministerium angesiedelte Direktorat wird nun eine Mini-Grid-Politik ausarbeiten. Unter anderem sollen private Firmen marktbasierte Anreize erhalten, nachhaltige Inselnetze zu bauen und zu betreiben. Dazu zählt die Unterstützung bei der Ausarbeitung von Business Plänen, die Durchführung von lokalen Machbarkeitsstudien und der Abbau von regulatorischen Hürden. Dadurch erhofft sich das Energieministerium bis 2018 Investitionen in Inselnetze und erneuerbare Energien in Höhe von 10 Mio. USD.

Im Rahmen seines 2010 beschlossenen Elektrifizierungsprogramms PRASE (Programme d'Accès aux Services Énergétiques) will Niger bis 2018 den Anteil ländlicher Haushalte mit Stromversorgung auf 40 % steigern (2012: 5,2 %). Während ein Teil der netzungebundenen Energieversorgung auch über fossile Technologien erfolgen wird (z. B. Dieselgeneratoren), sollen durch das neue Mini-Grid-Programm bis 2020 15 % der ländlichen Haushalte Strom über Inselnetze beziehen können, die auf erneuerbaren Energien basieren. Anfang August 2016 lagen die Dieselpreise in dem Land bei 79 Eurocent pro Liter und damit 3 Eurocent über dem weltweiten Durchschnitt.

Bei Reisen und Geschäftstätigkeiten in Niger sind die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu beachten.