Nationalflagge Indonesien

Das indonesische Ministerium für Energie und mineralische Ressourcen (ESDM) hat kürzlich durch eine Regierungsverordnung feste Einspeisetarife (feed-in tariff –FiT) für Photovoltaik (PV)-Anlagen eingeführt. Zudem wurde bekannt, dass damit der Aufbau von 5 GW PV-Leistung in den nächsten zwei bis drei Jahren verfolgt wird. Auch für den Geothermiebereich arbeitet die Regierung aktuell feste Tarife aus, um private Investitionen in den indonesischen Markt anzuregen.

Die neuen PV-Einspeisetarife variieren je nach Region zwischen 0,145 US-Dollar (USD) und 0,250 USD pro Kilowattstunde (kWh) und gelten über einen Zeitraum von 20 Jahren. Zudem wurden den Regionen für eine erste Phase verschiedene Vergütungsdeckel zugewiesen. Mit 150 MW wurde der höchste der Insel Java zugesprochen. Für Indonesien insgesamt liegt der Deckel bei 250 MW. In diesem Zusammenhang wurden auch unterschiedliche Grenzen für die Anlagenleistung festgelegt. So gelten die FiT bei einem Deckel von über 100 MW für Anlagen bis 20 MW. Jedoch werden die Tarife nur in Zusammenhang mit einem Mindestanteil lokaler Wertschöpfung laut den Vorgaben des Ministeriums für Handel und Industrie gezahlt. Nähere Informationen hierzu sind nicht bekannt. Bisher wurden die meisten PV-Anlagen im Rahmen von staatlichen Projekten aufgebaut. Mit der angepassten PV-Förderung sollen jedoch private Investitionen in den Sektor angeregt werden.

Auch für den Geothermiebereich arbeitet das ESDM an der Einführung von FiT. Sie sollen die festgelegten Maximalwerte für die Einspeisevergütung ersetzen. Denn der tatsächliche Abnahmepreis muss bisher individuell mit dem staatlichen Stromunternehmen PLN ausgehandelt werden. Dies wird zukünftig durch die festen Tarife nicht mehr notwendig sein. Die FiT sollen für Geothermieanlagen mit Leistungen von 5-220 MW gelten und den weiteren Ausbau vorantreiben. Etwa 1,4 GW sind aktuell zur Stromerzeugung installiert. Dies deckt jedoch nur knapp 5% des verfügbaren Potenzials von 29 GW in Indonesien ab.

Laut dem ESDM stellen die Anpassungen der Förderstruktur wichtige Maßnahmen zum Aufschwung des Erneuerbare-Energien-Marktes im Land dar. Aktuell beläuft sich der Anteil der Erneuerbaren am Strommix auf 5-6%. Ein Anstieg auf 19% ist bis 2019 und auf 25% bis 2025 geplant.